Hamas verhandelt mit Israel Niedergemetzelt, weil sie Juden waren

Angehörige und Unterstützer zeigen die Fotos israelischer Geiseln, die am 7. Oktober 2023 von der Hamas in den Gazastreifen verschleppt wurden, während einer Demonstration in Jerusalem. Foto: Saeed Qaq/Zuma Press Wire/dpa

Mit dem größten Mord an Juden nach 1945 hat die Hamas den Gaza-Krieg eröffnet. Schrecklich werden auch die Langzeitfolgen sein, kommentiert Christoph Reisinger.

Was für eine Lüge! Die Hamas bekämpfe Israelis nicht, weil sie Juden, sondern weil sie Besatzer palästinensischen Landes seien. Ismail Hanija, viele Jahre einer der Anführer dieser Terrortruppe, hat das behauptet.

 

Die von antijüdischen Klischees und vor allem vom Vernichtungswillen gegen Israel geprägte Propaganda der Hamas drückte schon immer das Gegenteil aus. Vor zwei Jahren dann der definitive Beweis, dass die Hamas mit dem Einverständnis ihrer Unterstützer und Verharmloser Juden verfolgt, weil sie Juden sind: Ihr Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023, der sich nun wieder jährt, ging einher mit der größten Mordaktion gegen Juden seit 1945.

Von Israelis in die Luft gejagt

Sie ist der Ausgangspunkt der zügellosen Gewalt, die inzwischen Israel, den Libanon, den Iran, den Jemen, Syrien, das palästinensische Westjordanland und mit maximaler Wucht den Gazastreifen getroffen hat. Ehe Hanija als einer der Drahtzieher im Juli 2024 von israelischen Sicherheitskräften in die Luft gejagt wurde, musste er mit ansehen, wie in den Monaten zuvor viele seiner Kinder und Enkel durch Luftangriffe umkamen.

Nichts hatten diese Enkel mit seinen Verbrechen zu tun. Nichts konnten die zahlreichen Teenager und Kinder unter den von der Hamas am 7. Oktober niedergemetzelten oder in den Gazastreifen verschleppten Israelis für Unrecht, das Palästinenser je durch Israel erlitten hatten. Den Kriegstreibern der Hamas war das egal. Sie wussten und sie wollten, was sie heraufbeschworen.

Vermessen wäre es jetzt davon auszugehen, dass die indirekten Verhandlungen mit Israel über eine Freilassung der Geiseln und die teilweise Einwilligung in den Friedensplan von US-Präsident Donald Trump andere Gründe haben als den Druck auf die Hamas von vielen Seiten. Naiv wäre die Vorstellung, eine kriminelle Vereinigung ihres Kalibers werde sich danach widerstandslos und quasi aus höherer Einsicht in die Bedeutungslosigkeit verabschieden.

Welches Motiv sollte sie haben? Frieden? Den hätte sie längst haben können. An Vermittlern von Ägypten bis Amerika hat es in den vergangenen zwei Jahren nie gemangelt.

Auch Israels Führung hat nichts für Frieden getan

Dass der Weg zu Frieden nun so weit ist, liegt auch an Israels Führung um Premier Benjamin Netanjahu. Sie hat alles daran gesetzt hat, den Iran, die Hisbollah im Libanon und in Syrien in diesen Krieg hineinzuziehen. Und praktisch nichts daran, diesen Krieg zu beenden – etwa, um die Geiseln frei zu bekommen. Seit dem vergangenen Frühjahr verstößt ihre Kriegführung immer mehr gegen internationales Recht. Laute Kritik daran ist völlig berechtigt.

Es zeugt allerdings von böswilliger Ignoranz und es folgt den Motiven der Hamas, wenn der Gaza-Krieg nur noch anhand des Leids wahrgenommen wird, das über die Palästinenser gekommen ist. Wie sehr diese Sichtweise auch in Deutschland Raum gegriffen hat, spiegelt sich in absurden Aufrufen, Israel zu isolieren. Diese verquere Wahrnehmung dominiert inzwischen in vielen Ländern. Dabei ist es der Krieg der Hamas, der verheerende Langzeitfolgen im gesamten Nahen Osten hinterlässt. Noch weniger Vertrauen, noch mehr Hass gehören dazu.

Isolierter denn je, wird Israel politisch kaum noch Zugeständnisse machen. Für die Palästinenser rückt die Aussicht auf ein besseres Los, auf einen eigenen Staat gar in noch weitere Ferne. Selbst wenn Trumps Friedensplan voll zum Tragen kommen sollte.

Die böse Saat ist aufgegangen

Längst ist die Saat der Terroristen weit über die Region hinaus aufgegangen. Dafür stehen jüngst die Morde an Juden in Manchester am höchsten jüdischen Feiertag. Den Trend setzen Kulturschaffende und Professoren in EU-Ländern, die ihren verachtenswerten Antisemitismus heute nicht weniger verhohlen zeigen als Neonazis. Schrecklich.

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