Das Hundefutter fehlt, die Lieblingsnudelsorte auch, und die Klopapierstapel waren auch schon höher. Gehen jetzt die Hamsterkäufe wieder los?

Stuttgart - In dem einen Supermarkt klaffen deutliche Lücken im Nudelregal. Beim anderen geht der Küchenrollen-Stapel zur Neige. Und im dritten suchen die Kunden vergeblich nach dem Hundefutter. Ob es wohl schon wieder Hamsterkäufe gibt? „Um Himmels willen“, wehrt die Kassiererin ab, die sich noch gut an den Frühling und den Spätherbst 2020 erinnert, wo nicht nur Klopapier und Mehl knapp wurden „Wir sehen keine Hamsterkäufe oder größere Bevorratungswellen. Die Liefersituation ist im Vergleich zu den zurückliegenden Monaten auch nicht nennenswert anders“, heißt es bei Rewe Südwest auf unsere Nachfrage hin.

 

Großeinkäufe für Bekannte und Verwandte in Quarantäne

Und doch wird man zurzeit das Gefühl nicht los, dass sich ein bekannter Film wiederholen könnte. Immer wieder sieht man beim Einkaufen andere Kunden mit besonders voll gepackten Einkaufswagen. Das kann auch daran liegen, dass immer mehr Menschen für ihre Verwandten oder Nachbarn einkaufen gehen, die in Quarantäne sind. Außerdem sind zwar derzeit noch all jene Geschäfte ohne Einschränkungen – bis auf Maskenpflicht und Mindestabstand natürlich – auch für Ungeimpfte offen, die Waren an Endverbraucher verkaufen, die zu deren notwendiger Grundversorgung zählen. Aber bei allen anderen gilt 2 G.

Warenversorgung ist sichergestellt

Die Lebensmittelbranche scheint diesmal auf einen möglichen Ansturm auf bestimmte lagerfähige Produkte vorbereitet zu sein. „Die Verfügbarkeit von Lebensmitteln und Waren des täglichen Bedarfs ist in unseren Filialen gegeben“, teilt uns etwa der Discounter Lidl mit. Sollte ein Artikel kurzfristig nicht erhältlich sein, werde er „schnellstmöglich“ nachgeliefert, heißt es weiter. Auch beim Edeka-Verbund sieht man nach eigenen Angaben im Südwesten keine Anzeichen dafür, dass es wieder zu Hamsterkäufen kommt. „Eine ausreichende Warenversorgung unserer Märkte ist aktuell auch weiterhin sichergestellt“, lautet die Auskunft.

Warenversorgung sichergestellt

Bei Kaufland ist das Bild etwas differenzierter. „Wir beobachten derzeit lediglich in einzelnen Filialen ein verändertes Einkaufsverhalten der Kunden“, so eine Unternehmenssprecherin. Alle Filialen würden täglich beliefert, sodass die Warenversorgung sichergestellt sei, betont sie. „Es gibt aus unserer Sicht keinen Grund, zusätzliche Vorräte anzulegen. Es sind ausreichend Lagerbestände vorhanden: Wenn jeder nur das kauft, was er braucht, ist genug für alle da.“

Bleibt zu hoffen, dass die verunsicherten Verbraucher sich auch an diesen klugen Rat halten. Außerdem ist die Küchenrolle mit Dalmatinermuster vielleicht nicht ganz so gruselig, wenn nun mal kurzfristig die rein weiße Alternative fehlt.