Eine Gruppe junger Leute aus L.-E. will die Arbeit und den Aufbau des stationären Kinderhospizes in Stuttgart unterstützen – nicht nur einmal, sondern nachhaltig.

Leinfelden - Fabian Schulz, Andreas Ortlieb und Kevin Goldberg sind Freunde. Das Trio ist jung, der älteste gerade mal 30 Jahre alt. Was die drei über die Freundschaft hinaus eng miteinander verbindet, ist ihr soziales Engagement. Das geht über den üblichen Rahmen hinaus: Zurzeit organisieren sie den ersten Hand-in-Hand-Spendenlauf. Dieser soll am 20. Juli im Leinfeldener Sportzentrum über die Bühne gehen. Zwölf Stunden wird dort von morgens 8 bis abends 8 Uhr mindestens ein Läufer auf der Tartanbahn unterwegs sein.

 

„Der Erlös ist für das Kinder- und Jugendhospiz in Stuttgart bestimmt“, sagt Schulz, der zurzeit kräftig die Werbetrommel rührt und die Messlatte hochlegt. „15 000 Euro“, sagt er, „möchten wir schon zusammenbringen“. Dabei soll es aber, so Schulz, nicht bleiben. „Wir möchten mehr machen als etwas Einmaliges“, sagt er, nachdem er und seine Freunde erfahren haben, dass Hospizarbeit gerade im Kinder- und Jugendbereich besonders auf finanzielle Unterstützung angewiesen ist.

Verein gegründet

Für die Basis einer nachhaltigen finanziellen Unterstützung hat das Trio in der Zwischenzeit – seit dem vergangenen Jahr ist die Idee zur Umsetzung mehr und mehr gereift – gesorgt: gemeinsam mit weiteren Freunden wurde der Verein Hand in Hand als Initiative zur Förderung des Kinder- und Jugendhospizes in Stuttgart gegründet.

Dort freut man sich besonders über das Engagement der jungen Leute aus der Nachbarstadt auf den Fildern. Unterstützung ist Elvira Pfleiderer jederzeit willkommen. Sie ist die Projektleiterin für die geplante Erweiterung des Hospizes Stuttgart um ein stationäres Kinder- und Jugendhospiz. Diese landesweit erste Einrichtung dieser Art – ambulante Betreuung lebensbegrenzt erkrankter Kinder gibt es bereits seit neun Jahren – soll voraussichtlich acht Kinderbetten und drei oder vier Elternapartments umfassen.

Vorsichtige Prognose

Das Konzept sieht die Verlegung des bisherigen Hospizes in ein inzwischen erworbenes Gebäude vor. Bei dessen Umbau redet jedoch die Denkmalschutzbehörde ein gewichtiges Wort mit, weshalb Pfleiderer zurzeit nur eine vorsichtige Prognose für die Einrichtung des stationären Kinderhospizes wagt: „Bis 2015 oder 2016 soll das realisiert werden.“

„Dass eine so junge Mannschaft sich für Kinder und Jugendliche stark macht, freut uns sehr. Das ist etwas ganz Besonderes“, sagt Pfleiderer. Der klassische Hospiz-Spender stehe nicht am Anfang seines Berufslebens, erklärt sie das Außergewöhnliche hinter der Hand-in-Hand-Aktion.

Umfangreiches Rahmenprogramm

Rund um den Spendenlauf im Leinfeldener Sportzentrum haben Schulz und seine Freunde bereits ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Musik und Bewirtung organisiert. Die Sportvereine tragen die Aktion gerade ebenfalls in ihre Abteilungen, die Helfer-Mannschaft steht. Jetzt warten die Organisatoren auf Anmeldungen – Kurzentschlossene werden am Veranstaltungstag aber nicht abgewiesen.

3000 Kinder sind erkrankt

Begleitung
In Baden-Württemberg haben etwa 3000 Kinder eine lebensbegrenzende Erkrankung. Davon sterben etwa 350 Kinder pro Jahr. Auf rund 750 Betroffene wird die Zahl im Großraum Stuttgart geschätzt. Eine Begleitung durch das Kinderhospiz geht im Schnitt über einen Zeitraum von vier Jahren.

Ergänzung
Das stationäre Kinderhospiz will die in Stuttgart vorhandene Betreuungsinfrastruktur ergänzen. Die Zusammenarbeit mit Kinderkliniken, Kinderarztpraxen und sonstigen Trägern der Gesundheitspflege soll verstärkt werden, um für die Betroffenen die jeweils beste Betreuung bereitstellen zu können.

Spendenlauf
Am Spendenlauf in Leinfelden kann am 20. Juli von 8 bis 20 Uhr jeder mitmachen – im Team oder als Einzelläufer. Auch über den Spendenbetrag entscheiden die Teilnehmer selbst. Anmeldungen sind im Internet möglich unter folgender Adresse: www.handinhand-spendenlauf.de njl