Der SV Kornwestheim bleibt in eigener Halle weiterhin ungeschlagen: Mit einem 33:28 (17:14)-Heimtriumph gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen sicherten sich die Lurchis am Samstagabend den dritten Heimsieg im dritten Heimspiel der laufenden Saison. Doch so deutlich das Endergebnis wirkt – der Weg dorthin war ein sehr hartes Stück Arbeit und alles andere als ein Selbstläufer. Auch für die rund 350 Zuschauer in der Sporthalle Ost wurde die Drittliga-Begegnung zum wahren Geduldsspiel.
Schon vor dem Anpfiff war klar, dass es kein einfacher Abend für den Gastgeber werden würde: Rechtsaußen Tim Zeppmeisel musste verletzungsbedingt aufgrund eines Bänderrisses am linken Fuß passen. Und Torwart Niko Henke war mit Problemen am Oberschenkel angeschlagen, ebenso wie Rückraumakteur Jan Reusch, der trotz seiner Oberschenkelprobleme von Beginn an auflief.
Auf der Platte machten dann die Gäste aus Oftersheim/Schwetzingen der Mannschaft von Cheftrainer Alexander Schurr das Leben schwer. Mit konsequentem 7-gegen-6-Spiel unterbanden sie effektiv das sonst so starke Tempospiel der Kornwestheimer. Die Lurchis fanden schwer in die Partie, wurden zu häufig ausgebremst und fanden kaum zu ihrem gewohnten Spiel.
So entwickelte sich recht schnell ein offener, aber gleichermaßen schleppender Schlagabtausch. Bis zur 23. Minute war die Partie völlig ausgeglichen (11:11) und kein Team konnte sich absetzen. Erst Ende der ersten Halbzeit fanden die Kornwestheimer über starke Offensivaktionen von Jan Reusch, Fabian Kugel und Kreisläufer Moritz-Lukas Lanig erste Mittel gegen die Gäste. So führte der Gastgeber in der 25. Minute erstmals mit drei Treffern (14:11), zur Pause stand dann ein hart erkämpftes 17:14 auf der Anzeigetafel.
Kein Leckerbissen sondern Kampfhandball
Auch in der zweiten Spielhälfte änderte sich wenig am Charakter der Partie. Die Fans in der Osthalle erlebten keinen handballerischen Leckerbissen, sondern Kampfhandball: Marke sehr zäh.
Bis zur 47. Minute schmolz der Vorsprung der Hausherren erneut auf nur noch zwei Tore (23:21) und die Begegnung drohte zu kippen. „Das Spiel hätte jederzeit in eine andere Richtung laufen können“, bestätigte auch Schurr später in der Pressekonferenz. Die Gäste nutzten nämlich jede Möglichkeit und blieben wie erwartet mit viel Kampfgeist dran.
Marco Lantella baut die Führung aus
Doch in der Crunchtime fanden die Kornwestheimer letztendlich die entscheidende Antwort. Linksaußen Marco Lantella traf zwei Mal in Folge auf das leere Tor und baute die Führung auf 29:24 aus (56.). Mit dem 30:25 von Finn Joneleit und dem darauffolgenden spektakulären Treffer von Keeper Jan Tinti zum 31:25 war der Bann endgültig gebrochen. In den Schlussminuten übernahmen die Lurchis die Kontrolle des schweren Spiels. Der deutliche 33:28-Endstand – ein Verdienst der starken Schlussminuten.
Ein Sonderlob gab es von Cheftrainer Schurr nach dem Spiel für Allrounder Jan Döll, der in der Defensive mit durchweg großem Einsatz überzeugte und die Abwehr stark zusammenhielt. Ebenso folgten lobende Wort für Jan Reusch, der trotz verletzungsbedingter Einschränkungen die Offensive geschickt lenkte und wieder einmal seine Spielmacherqualitäten unter Beweis stellte.
Kornwestheimer dennoch mit positiven Fazit
Zusammengefasst war es ein zähes, kampfbetontes Spiel, das den Lurchis viel in der eigenen Halle abverlangte – aber dank einer starken Schlussphase verdient gewonnen wurde. Damit bewiesen die Kornwestheimer erneut, dass sie auch unter Druck und mit personellen Problemen in der Lage sind, enge Spiele für sich zu entscheiden.
SV Kornwestheim: Henke, J. Tinti – Reu, Kägler, Reusch (5), Luithardt, Keil (2), Kazmeier (9/4), C. Tinti (4), Lanig (3), Lantella (4), Kaysen, Döll, Joneleit (4).