Handball – 3. Liga TSV Neuhausen gelingt „ein cooler Auftakt“
Handball-Drittligist TSV Neuhausen ist sofort voll da und überzeugt beim 34:27-Sieg zum Saisonstart gegen den TuS Fürstenfeldbruck fast auf ganzer Linie.
Handball-Drittligist TSV Neuhausen ist sofort voll da und überzeugt beim 34:27-Sieg zum Saisonstart gegen den TuS Fürstenfeldbruck fast auf ganzer Linie.
Die Drittliga-Handballer des TuS Fürstenfeldbruck werden diesen Abend wohl nicht so schnell vergessen: Zuerst standen sie lange auf der gesperrten A 8 bei Kirchheim im Stau, dann stellten sie fest, dass sie den falschen Satz Trikots eingepackt hatten und dann bekamen sie nach dem verspäteten Spielbeginn „das Gas irgendwie nicht ganz durchgedrückt“, wie es ihr Trainer Max Högl ausdrückte. Ganz anders die Spieler des TSV Neuhausen: Sie hatten zwar auch mit der Wartezeit zu kämpfen, waren dann aber voll da – und werden entsprechend den 34:27 (16:13)-Sieg zum Saisonauftakt gegen den langjährigen Rivalen in sehr angenehmer Erinnerung behalten.
„Wir haben noch Potenzial“, sagte Neuhausens neuer Trainer Daniel Brack – schloss mit dieser Aussage aber nicht etwa eine Aufzählung von Mängeln. Vielmehr war er sichtlich stolz auf seine Mannschaft. Es war sehr gut, und dann noch Punkte zu erkennen, bei denen es noch besser werden kann – was will man als Coach mehr. „Es war ein cooler Auftakt. Ich bin sehr zufrieden“, lautete denn auch Bracks Zusammenfassung.
Womit er und die angesichts des gleichzeitig stattfindenden Regionalliga-Derbys zwischen der HSG Ostfildern und dem TV Plochingen sowie der Ferienzeit nicht so vielen Heimfans zufrieden sein konnten: Die Mannschaft packte sofort in der Defensive zu und spielte flott wie überlegt nach vorne. Es gab nur wenige Situationen, in denen Anfangsnervosität zu erkennen war – und die wurden im Verlaufe des Spiels noch weniger. Es gab kaum Schwankungen. Man hatte während der gesamten 60 Minuten nie das Gefühl, dass die Partie kippen könnte, obwohl die Fürstenfeldbrucker in ihren gelben Leibchen nie aufgaben und ihre Fähigkeiten durchaus aufblitzen ließen.
Für den Neuhausener Angriffsfluss sorgte Lukas Fischer als echter Leader und er war auch selbst torgefährlich, das Spiel über die Außen in Person von Philipp Keppeler, Julian Reinhardt und Marlin Sprößig funktionierte und die Zugänge waren insgesamt gleich eine Bereicherung: Jorick Pol setzte im Tor einige fette Ausrufezeichen und Rohat Sahin trat auf, als ob er schon lange zum Team gehören würde. Lediglich Fischers Co-Spielmacher Daniel Schliedermann hatte etwas Anfangsschwierigkeiten, verzweifelte selbst an seinen vergebenen Chancen, biss sich aber durch die Partie und ballte die Faust, als er endlich seinen ersten Treffer erzielt hatte.
Überhaupt stach zwar der eine oder andere Akteur heraus, aber es waren immer wieder andere, die Akzente setzten: In der Anfangsphase Reinhardt, direkt nach der Pause Linus Schmid und im Verlauf des zweiten Durchgangs fasste sich Glenn Vincent Baumann immer wieder ein Herz. „Es ist ein brutal starker, breiter Kader“, lobte Gästecoach Högl. Darüber freute sich auch Neuhausens Neu-Kapitän Keppeler, der nach dem Spielende aus dem Strahlen überhaupt nicht mehr herauskam. „Wir können bis zum Schluss immer wechseln“, erklärte er, „es war eine sehr gute Leistung, ein sehr guter Start.“
Die Erleichterung war den Neuhausenern anzumerken, dass die Unsicherheit jedes Saisonstarts so schnell verflogen war. Waren sie überrascht darüber? Keppeler grinste: „Wir wissen schon, was wir können.“ Und dann fügte er noch hinzu: „Es wäre schön, wenn wir in den kommenden 29 Spielen ebenso gute Leistungen zeigen.“ Trainer Brack drückte es so aus: „Ich freue mich schon auf die nächsten Spiele.“ Die Fürstenfeldbrucker werden sich auf der nicht ganz so langen Rück- wie Hinfahrt andere Gedanken gemacht haben.
TSV Neuhausen: Pol, Hamann, Prauß; Julien Sprößig, Heydecke, Marlin Sprößig (3), Haag (1), Schmid (6), Reinhardt (5), Baumann (2), Sommer, Schliedermann (2), Fischer (6), Sahin (1), Keppeler (6/3), Kosak (2).
TuS Fürstenfeldbruck: Allmendinger, Kussmaul; Gnan (1), Bernhard (5/1), Notz, Hlawatsch (2), Ehrlinger, Riesner (1), Van de Maele (2), Gropper, Pichler (4/1), Günther, Weigl (9/4), Hasekamp (2), Auer (1), Elschner.
Schiedsrichter: Dominik Salles / Lars Salles (Schozach/Bottwartal).
Zuschauer: 500.
Zeitstrafen: 10:8 – zwei Mal zwei Minuten für Haag (Neuhausen), zwei Minuten für Schmid, Schliedermann, Reinhardt (Neuhausen), Hasekamp, Elschner, Hlawatsch, Riesner (Fürstenfeldbruck).
Beste Spieler: Pol, Fischer, Schmid / Weigl, Van de Maele.