Der Trainer Henning Fröschle kündigt am Sonntagabend nach dem 30:27-Erfolg des TSV Schmiden in der Württemberg-Liga gegen die Gäste der SG BBM Bietigheim II in der Kabine seinen Rückzug zum Ende der Saison an.

Schmiden - Früher als gewohnt hat der Trainer Henning Fröschle am Sonntagabend die Handballer des TSV Schmiden nach dem Spiel in die Kabine gerufen. Es war ja aber auch nichts Gewöhnliches, das er seinen Spielern nach dem 30:27-Erfolg in der Württemberg-Liga gegen die Gäste der SG BBM Bietigheim II verkünden wollte. Die Freude über den Sieg wich kurzzeitig einer gespannten Stille. Dann informierte er die Anwesenden, dass er den Verein am Ende dieser Saison verlassen wird. Der Trainer hört auf. Die Spieler applaudierten, Henning Fröschle verließ daraufhin die Kabine. Er ließ keine Zeit für Rückfragen. Erst später sollte auch sein Assistent Gregor Schäfer von dieser Entscheidung erfahren; er war zuvor bei den Schiedsrichtern, um den Spielbericht zu verifizieren. „Der Spagat zwischen Beruf, Familie und Handball wird immer anstrengender. Und da kann ich zu geringeren Konditionen nicht weitermachen“, sagte der Cheftrainer nach der Ansprache.

 

In dieser Saison peilt Henning Fröschle mit seiner Mannschaft erneut den Aufstieg an

Henning Fröschle war zur Saison 2017/2018 zum TSV Schmiden gekommen, nachdem er im Jahr 2008 bei seinem Heimatverein TV Bittenfeld die Mannschaft in der zweiten Bundesliga verantwortet und von Sommer 2015 bis Ende Oktober 2016 die Handballer des TV Flein in der Württemberg-Liga trainiert hatte. In seiner ersten Runde erreichte er mit dem Schmidener Verbund den zweiten Platz, scheiterte später in den Relegationsspielen nur ganz knapp am Sprung in die Baden-Württemberg-Oberliga. In dieser Saison peilt Henning Fröschle mit seiner Mannschaft erneut den Aufstieg an. Mit guten Chancen, denn zum Ende der Hinrunde steht der TSV Schmiden punktgleich mit den Sportfreunden Schwaikheim ganz oben im Klassement der Württemberg-Liga.

Bis fünf Minuten vor Schluss blieb der Ausgang dieser Begegnung offen

Diese Position hätten die Gastgeber am Sonntagabend vor den rund 180 Zuschauern in der heimischen Sporthalle fast verspielt. Nach souveränem Beginn und einer 14:8-Führung in der 22. Spielminute wirkten die Schmidener Handballer gar nicht mehr so souverän. „Da hat der eine oder andere gemeint, es läuft einfach so weiter“, sagte Henning Fröschle. Doch stattdessen fanden die Gäste aus Bietigheim besser in die Partie und glichen kurz vor der Pause zum 14:14 aus. Bis fünf Minuten vor Schluss blieb der Ausgang dieser Begegnung offen, erst dann trafen nacheinander Matthias Fischer, Moritz Klenk sowie Sebastian Stump und entschieden das Spiel zugunsten des TSV Schmiden, der krankheitsbedingt abermals ohne seinen Kapitän Simon Junker auskommen musste.

Henning Fröschle war erleichtert nach dem siebten Heimsieg im siebten Heimspiel und ließ einen weiteren Einblick in seine Entscheidungsfindung zu. „Mein Herz sagt weitermachen, aber mein Verstand sagt aufhören – unabhängig vom Ausgang dieser Saison, denn diese tolle Mannschaft hat großes Potenzial“, sagte er über sein Schmidener Team, das er am Sonntag nach dem Spiel mit seiner Ankündigung in der Kabine überrascht hat. Dabei war zuerst die Stille – dann kam der Applaus für den Trainer. TSV Schmiden: Maximilian Baldreich, David – Fabian Baldreich (5), Klenk (5), Kolotuschkin (4), Müller (4), Fischer (3), Lehmkühler (2), Stump (2), Büchte (2/2), Acker (1), Crone (1), Hellerich (1/1), Krauß.