Mit einem Derbysieg können sich die Handballer von EK Bernhausen zum Hinrundenmeister küren. Vor den Augen haben sie ein großes Ziel.

Bernhausen/Echterdingen - Es ist das Gipfelduell: der Tabellenerste gegen den Tabellenzweiten. Nicht nur das: obendrein stehen sich zwei Ortsnachbarn gegenüber. Mit entsprechender Vorfreude schauen die Bezirksliga-Handballer von EK Bernhausen und der HSG Leinfelden-Echterdingen ihrer Begegnung an diesem Samstag (17.45 Uhr, ESG-Sporthalle) entgegen – auch wenn die Coronakrise ungewisse Rahmenbedingungen beschert. Wie viele Zuschauer zugelassen sind und ob überhaupt, stand bei Verfassung dieser Zeilen am Freitagabend noch nicht fest. Klären soll sich dies kurzfristig mit der erwarteten neuen Verordnung der Landespolitik.

 

Nach dem bisher in der Alarmstufe II gültigen Stand war eine maximal 50-prozentige Hallenauslastung erlaubt. Das wären im Bernhausener Fall 300 Zuschauer. „Das dürfte diesmal reichen, auch wenn es ein Derby ist und der Gegner vermutlich einige Fans mitbringt. Zuletzt sind schon einige unserer treuen Anhänger zuhause geblieben“, sagt Martin Alber, der Spielertrainer der gastgebenden Filderstädter. Bemerkbar machten sich die schon da verschärften Regelungen für den Einlass. Stichwort 2 G Plus. Zutritt nur für Covid-19-Geimpfte und Genesene, jeweils mit zusätzlich negativem Test.

Aufstieg im dritten Anlauf?

Vor der Pandemie waren die Eichenkreuzler der Zuschauerkrösus auf Bezirksebene. Nicht selten waren 400 Schaulustige zu den Spielen geströmt, ein Großteil davon aus den eigenen Reihen des evangelischen Jugendwerk-Sportvereins. Groß ist der Rückhalt aber auch deshalb, weil die sportlichen Leistungen stimmen. Nachdem sie zuletzt zweimal nur knapp am Aufstieg gescheitert sind, haben Alber und Co. vor der aktuellen Saison den Sprung in die Landesliga als eindeutiges Ziel ausgegeben. Und sie haben seither auch geliefert: Acht Siege und ein Unentschieden (28:28 bei der HSG Ermstal) stehen zu Buche, in der Summe 17:1 Punkte. Dabei zeigten die Bernhausener jenen begeisternden Tempohandball, für den sie seit Jahren stehen. Im Schnitt erzielten sie nicht weniger als 37 Treffer pro Partie – sechs mehr als ihr jetziger Gegner, der Vorjahresaufsteiger aus Echterdingen.

Dessen Spielertrainer Julian Schwab sagt: „Wir sind froh über die starke Runde, die wir bisher spielen, und wollen auch an diesem Samstag punkten.“ Die Meisterschaft wird aus seiner Sicht zwischen zwei Teams entschieden werden. Schwabs Einschätzung: „EK und Ermstal – das sind die Kandidaten, wobei Bernhausen für mich die beste Mannschaft hat.“ Mit einem aktuellen Sieg stünde der Spitzenreiter bereits als Hinrundenmeister fest. Damit die Saison mit Auf- und Absteigern in die Wertung geht, selbst im Falle eines etwaigen erneuten coronabedingten Abbruchs, müssen alle Vereine mindestens die Hälfte ihrer Spiele absolviert haben. In der Bezirksliga Esslingen/Teck heißt dies: jeweils zehn Partien.

Der Neuzugang fehlt

Verzichten muss der Bernhausener Klassenprimus im Spitzenspiel auf seinen Neuzugang Simon Hablizel. Der Routinier ist parallel auch noch Trainer der Frauen der TG Nürtingen und mit dem Zweitligisten zeitgleich bei einem Auswärtsauftritt in Solingen. Bereits seit ein paar Wochen und noch bis mindestens Jahresende fehlt darüber hinaus der Torhüter David Stäbler. Der Grund: eine Knöchelverletzung. Er wird aber glänzend durch den Oldie Musai Zeneli vertreten. Jenen hatte Stäbler erst zum Saisonbeginn als Keeper Nummer eins verdrängt.

Die Gäste aus Echterdingen, die am Dienstag ihr Nachholspiel gegen den tus Stuttgart mit 26:32 verloren haben, müssen derweil Thomas Schad (krank) ersetzen.