Am Ende fehlt dem Handball-Fest gegen die Rhein-Neckar Löwen aus Sicht von Frisch Auf Göppingen der gute Schluss. Dennoch verabschieden 5100 Zuschauer nach dem 25:28 die Verlierer mit viel Applaus in die Kabine.

Sport: Jürgen Frey (jüf)

Göppingen - Die Saison hatte mit einem 8:2-Punkte-Traumstart begonnen, es folgte eine Negativserie mit 0:12 Zählern und vor dem Härtetest gegen die Rhein-Neckar Löwen war Frisch Auf Göppingen in der Handball-Bundesliga wieder mit 8:0 Punkten in Serie in die Erfolgsspur gekommen. Es stellte sich also am Samstagabend die Frage: In welche Richtung geht’s für die Mannschaft von Trainer Hartmut Mayerhoffer weiter? Nach wie immer sehr hitzigen und äußerst emotionalen 60 Derby-Minuten stand fest: Frisch Auf muss sich nach dem 25:28 (12:15) zumindest zunächst mit dem grauen Mittelmaß abfinden.

 

Unterhaltsamer Handball-Abend für 5100 Zuschauer

Extrem lange Gesichter gab es deshalb im Göppinger Lager nicht. Die 5100 Zuschauer feierten ihre Mannschaft nach der Schlusssirene für ihren großen Kampf. „Ich kann mich nicht erinnern, dass ein Frisch-Auf-Team nach einer Niederlage jemals so viel Applaus erhalten hat. Die Zuschauer haben gespürt, dass unser Team gegen diese internationale Spitzenmannschaft alles gegeben hat“, sagte Geschäftsführer Gerd Hofele. Und Trainer Mayerhoffer ergänzte: „Kompliment an meine Mannschaft. Das war eine sehr gute Leistung in einer unglaublichen Gänsehaut-Atmosphäre. Um die Löwen zu schlagen, hätten wir in entscheidenden Situationen mehr Spielglück gebraucht. Wir haben die big points aber nicht gemacht.“

Das Baden-Württemberg-Duell war von Beginn an ausgeglichen. Meist lagen die Badener zwar knapp vorne, doch Frisch Auf schaffte, angefeuert von den Fans, die einen Höllenlärm machten, den Ausgleich zum 11:11 (27.). Der Champions-League-Teilnehmer zog dank seiner Cleverness bis zur Pause auf 15:12 davon. Entscheidenden Anteil daran hatte der starke Löwen-Keeper Mikael Appelgren. Der schwedische Nationaltorwart hatte bis zur Halbzeit schon zehn Paraden auf seinem Konto, unter anderem hielt er einen Siebenmeter von Marcel Schiller und parierte zwei Tempogegenstöße von Marco Rentschler.

Tollbring nicht zu bremsen

Nach dem Wechsel konnte der eingewechselte Frisch-Auf-Keeper Primoz Prost zunächst glänzen. Die Grün-Weißen kamen auf 16:17 (41.) und 19:20 (47.) heran. Die Löwen zogen aber wieder auf 24:20 (51.) davon. Vor allem den überragenden schwedischen Linksaußen Jerry Tollbring (10/4) bekamen die Göppinger nicht in den Griff. Außerdem nutzten sie ihre Überzahlsituationen zu wenig. Die Löwen brachten den Sieg nach Hause. Auffallend: Trainer Nikolaj Jacobsen spielte mit der Rückraum-Achse Mads Mensah, Larsen-Andy Schmid, Alexander Petersson praktisch durch. Der deutsche Nationalspieler Steffen Fäth saß 60 Minuten lang auf der Bank. Bester Göppinger Werfer war Sebastian Heymann (5). Danach folgten Jens Schöngarth (4), Schiller (4/1), Tim Kneule, Jacob Bagersted (je 3) und Rentschler (3/2).

Die nächste Aufgabe wartet für Frisch Auf am kommenden Sonntag (16 Uhr). Dann geht es zu GWD Minden, mit dem Ziel, eine neue Erfolgsserie zu starten.