Frisch Auf Göppingen erwischt einen rabenschwarzen Tag, der THW Kiel einen sehr guten, heraus kommt ein 26:38-Heimdebakel. Frisch Auf will schon am Donnerstag in Balingen ein anderes Gesicht zeigen.

Sport: Jürgen Frey (jüf)

Göppingen - Handball-Bundesligist Frisch Auf Göppingen war im Heimspiel gegen den THW Kiel völlig chancenlos und verlor vor den 4000 Zuschauern in der ausverkauften EWS-Arena mit 26:38 (15:20). Phasenweise offenbarte sich ein Klassenunterschied zwischen den beiden Kontrahenten. „Meine Mannschaft war heute unglaublich fokussiert. Das war vielleicht unsere beste Saisonleistung, ich bin sehr stolz“, freute sich Kiels Coach Filip Jicha. „Wir gingen mit gesundheitlich angeschlagenen Spielern ins Spiel, daher fehlte uns etwas die Energie. Aber auch mit voller Kapelle hätte es gegen diesen starken THW heute nicht gereicht. Am Schluss hat auch der Glaube gefehlt, aber ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Sie geht am Stock“, sagte Frisch-Auf-Coach Hartmut Mayerhoffer.

 

Desolater Beginn

 Frisch Auf verschlief gegen einen glänzend aufspielenden deutschen Meister den Start ins Spiel komplett. Nach zehn Minuten lag Göppingen mit 2:9 zurück und Trainer Hartmut Mayerhoffer hatte bereits zweimal die Grüne Karte gezückt. Die zweite Auszeit fruchtete zunächst und in seiner einzig akzeptablen Phase kam Frisch Auf auf 10:11 (20.) heran. Nach der Halbzeit machte der THW mit vier Toren und einer 24:15-Führung (36.) schnell alles klar. Mayerhoffer nahm die dritte Auszeit. Diesmal nutzte sie nichts. Das Göppinger Spiel blieb in Abwehr und Angriff unkonzentriert und fehlerhaft.

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Bester Werfer bei Frisch Auf war Linkshänder Jon Lindenchrone Andersen (6), Tobias Ellebaek warf bei seinem Comeback vier Tore. Die Nationalspieler Marcel Schiller und Sebastian Heymann, den genauso wie Kreisläufer Kresimir Kozina eine Erkältung plagte, blieben ohne Torerfolg. Bei Kiel, das keinen schwachen Punkt hatte, glänzte vor allem Rechtsaußen Niklas Ekberg (11/5) mit einer 100-Prozent-Quote.

„Wir haben zu viele technische Fehler gemacht und zu viele Bälle weggeworfen, das nutzt Kiel eiskalt aus. Zudem sind wir an THW-Keeper Niklas Landin gescheitert“, sagte Frisch-Auf-Kapitän Tim Kneule. Auch Linksaußen Till Hermann zeigte sich selbstkritisch: „Man kann gegen Kiel verlieren, aber nicht in dieser Art und Weise. Das war ein gebrauchter Tag, den wir schnell abhaken müssen.“

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Weiter geht’s für Frisch Auf bereits am kommenden Donnerstag. Dann steht um 19.05 Uhr das Derby beim HBW Balingen-Weilstetten auf dem Programm. „Da werden wir ein anderes Gesicht zeigen und den Kampf annehmen“, versprach Tim Kneule, der sich mit 423 Bundesligaspielen Rekordspieler von Frisch Auf nennen kann. Ein schwacher Trost an diesem enttäuschenden Nachmittag.

Aufstellungen

Frisch Auf Rebmann 1 (1.-23. Minute), Kastelic (23.-60.); Neudeck, Kneule, Lindenchrone Andersen 6 Tore, Heymann, Bagersted 3, Ellebaek 4, Schiller, Goller 2/2, Gulliksen 3, Hermann 3, Zelenovic 2, Kozina 2.

THW Kiel N. Landin (1.-60.), Quenstedt (ne.); Ehrig, Duvnjak 7, Sagosen 3, Reinkind 5, M. Landin, Weinhold 3, Wiencek 2, Ekberg 11/5, Ciudad Benitez 1, Dahmke 6, Zarabec, Horal, Bilyk, Pekeler.

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