Frisch Auf Göppingen hat auch sein drittes Saisonspiel in der Handball-Bundesliga verloren. Beim 28:32 gegen Hannover macht das Team des Trainers Velimir Petkovic zu viele leichte Fehler – und die schweren Gegner kommen erst noch.

Göppingen - Für Tim Kneule war der Samstagabend ganz besonders misslungen. War der Rückraumspieler des Handball-Bundesligisten Frisch Auf Göppingen doch mit einer Extraportion Motivation in die Partie gegen den TSV Hannover-Burgdorf gegangen, machte ein gutes Spiel – und musste am Ende eine 28:32-(14:14-)Pleite verdauen. „Ich wollte heute der Mannschaft ein Zeichen geben“, sagte der 27 Jahre alte Spielmacher, der vor diesem dritten Saisonspiel seinen Vertrag vorzeitig bis 2016 verlängert hat.

 

Die erhoffte Signalwirkung blieb allerdings weitgehend aus. Neben Kneule (5 Tore) waren die Kreisläufer Manuel Späth (5) und Evgeni Pevnov (4) die besten Göppinger Angreifer, vor allem der Rückraum blieb aber vieles schuldig. Dabei war Hannover nach dem starken Frisch-Auf-Auftritt in Flensburg (24:25) mit viel Respekt in die mit 4000 Zuschauern besetzte EWS-Arena gekommen. „Ich habe große Bedenken gehabt, ob wir hier überhaupt mithalten können“, sagte Hannovers Trainer Christopher Nordmeyer.

Petkovic: „Manche Spieler haben mit dem Druck Probleme“

Die Unsicherheit zeigte sich zunächst auch im Spiel des Sechsten der vergangenen Saison, der es nur der Göppinger Abschlussschwäche zu verdanken hatte, dass Frisch Auf nach einer 10:7-Führung (20. Minute) keine Vorentscheidung herbeiführte. „Mancher verliert zu schnell den Kopf“, sagte Manuel Späth. Ihre zweite große Chance verspielten die Göppinger nach einer 15:14-Führung, als sie achtmal den Ball verloren und nur dank einiger starker Paraden des Torhüters Primoz Prost noch im Rennen blieben (25:25/50.). „So viele technische Fehler sind tödlich“, sagte der Göppinger Trainer Velimir Petkovic. Auch die Abwehr verlor an Stabilität, gegen Ende des Spiels fehlte es an Spritzigkeit. „Nach drei Sekunden schlägt es bei uns ein. Das kann nicht sein“, sagte Kneule.

Frisch Auf Göppingen stemmte sich gegen die Niederlage, die vier Minuten vor dem Ende drohte (26:29) und kam durch zwei Treffer von Evgeni Pevnov nochmals heran – um dann endgültig einzubrechen. „Manche Spieler haben mit dem Druck Probleme“, sagte Velimir Petkovic. Und der wird nicht geringer. Nach den drei Auftaktniederlagen stehen die Göppinger am Dienstag in Berlin (20.15 Uhr) und am Samstag gegen die Rhein-Neckar Löwen (20.15 Uhr) vor großen Hürden.

Gleichzeitig nimmt hinter den Kulissen die Suche nach dem Nachfolger von Velimir Petkovic, der Frisch Auf im Sommer 2014 verlassen wird, Fahrt auf. „Noch ist keine Entscheidung gefallen“, sagt der Frisch-Auf-Geschäftsführer Gerd Hofele. Zumindest was die Person Rolf Brack angeht, dürfte diese nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen. Der Trainer des HBW Balingen-Weilstetten steht nämlich nicht nur in Göppingen auf der Kandidatenliste, sondern auch in der Schweiz. Die Eidgenossen suchen einen neuen Nationaltrainer und haben es diesbezüglich eilig.