Handball-Bundesliga So geht der TVB Stuttgart mit der prekären Lage um

Ganz schwierige Zeiten für Trainer Michael Schweikardt und sein TVB-Team. Foto: Baumann/Alexander Keppler

Aus im Pokal beim Zweitligisten, 2:16 Punkte in der Liga – der TVB Stuttgart steckt vor der Partie am Donnerstag in Hannover tief in der Bredouille. Was macht die Suche nach einer Verstärkung? Wie steht es um den Trainer?

Sport: Jürgen Frey (jüf)

Michael Schweikardt versuchte die positiven Dinge hervorzuheben: „Lenny Rubin hat Verantwortung übernommen, Lukas Laube hat 60 Minuten durchgehalten, unser junger Torwart Luca Tschentscher hat ein gutes Spiel gemacht“, sagte der Trainer des Handball-Bundesligisten TVB Stuttgart. Unterm Strich stand aber eben eine 25:36(15:18)-Niederlage gegen den SC Magdeburg, gegen „eine Weltklasse-Mannschaft, gegen die uns nach der Pause leider das Spiel wegläuft“, wie Schweikardt erklärte.

 

Es läuft in die falsche Richtung

Wie so oft in dieser Saison, in der es für den TVB mit 2:16 Punkten und dem Pokal-Aus bei Zweitligist HSC 2000 Coburg so sehr in die falsche Richtung läuft. Warum das so ist? Geschäftsführer Jürgen Schweikardt kann sich bei der Analyse nur wiederholen: „Wir hatten einen Umbruch, und dann kamen ständig aus allen Ecken immer wieder Verletzungen hinzu. Da findet sich nicht die Ruhe, dass sich etwas festigt. Das Trainerteam ist ständig am Improvisieren.“

Die Suche nach einer Verstärkung für Rückraum-Mitte lief bisher ins Leere. Der Ex-Berliner Jacob Holm von Paris Saint-Germain sagte dem TVB ab und wäre bei einem deutlich fünfstelligen Monatsgehalt zudem auch nur schwer zu finanzieren gewesen. Auch das ehemalige Frisch-Auf-Urgestein Tim Kneule war nicht dazu zu bewegen, aus seinem handballerischen Ruhestand in die Bundesliga zurückzukehren. Auf der anderen Seite würde der TVB, um seinen Etat zu entlasten, einem Mann wie dem im Februar 2024 aus Celje gekommenen Rückraumspieler Ante Ivankovic keine Steine in den Weg legen, den Club zu verlassen. Lose Kontakte gab es diesbezüglich zum Ligarivalen SC DHfK Leipzig, doch ein Transfer kam nicht zustande.

Wie lange bekommt das Trainerteam Zeit?

Bleibt die Frage, wie lange Cheftrainer Michael Schweikardt und sein Assistent Felix Lobedank noch Zeit bekommen, die Mannschaft in die Spur zu bringen. „Unser Fokus liegt darauf, einen Spieler herzubekommen“, sagt Jürgen Schweikardt. Doch der 44-Jährige weiß auch, dass im Leistungssport irgendwann Ergebnisse her müssen, egal wie sich die Rahmenbedingungen darstellen.

An diesem Donnerstag (19 Uhr) bei der TSV Hannover-Burgdorf sind die derzeit so zahmen Wild Boys erneut krasser Außenseiter. Stehen danach 2:18 Punkte zu Buche, werden sie sich beim TVB unter Garantie zusammensetzen und auch die Trainerfrage besprechen. Zeit dafür gibt es. Die nächste Partie findet erst am 24. November (16.30 Uhr) bei den Füchsen Berlin statt.

Termine

Pflichtspiele
SC DHfK Leipzig – TVB Stuttgart 33:24, TVB – SG Flensburg-Handewitt 25:39, HC Erlangen – TVB 25:26, TVB – VfL Gummersbach 28:35, TVB – HSG Wetzlar 23:26, HSC 2000 Coburg – TVB (25:22/DHB-Pokal, zweite Runde), THW Kiel – TVB 29:24, TVB – MT Melsungen 27:36, TBV Lemgo Lippe – TVB 28:24, TVB – SC Magdeburg 25:36, TSV Hannover-Burgdorf – TVB (31. Oktober, 19 Uhr), Füchse Berlin – TVB (24. November, 16.30 Uhr), TVB – HSV Hamburg (28. November, 19 Uhr), TVB – Frisch Auf Göppingen (5. Dezember, 19 Uhr), SG BBM Bietigheim – TVB (9. Dezember, 19.30 Uhr), ThSV Eisenach – TVB ( 14. Dezember, 20 Uhr), TVB – Rhein-Neckar Löwen (23. Dezember, 19.30 Uhr), TVB – 1. VfL Potsdam (27. Dezember, 19 Uhr). (jüf)

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