Die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang um den treffsicheren Marcel Lenz, früher auch beim TSV Schmiden in der gleichen Rolle aktiv, stehen am Samstag, 18 Uhr, im Hinspiel beim TuS Vinnhorst vor der nächsten Aufgabe in der Aufstiegsrunde.

Oppenweiler - Matthias Heineke hat kürzlich seine Ausbildung mit einer Prüfungswoche beim Landessportbund Hessen in Frankfurt abgeschlossen. Der 39-Jährige Handballcoach hat den Lehrgang mit mündlicher und schriftlicher Prüfung sowie einer Lehrprobe erfolgreich absolviert und besitzt nun den A-Trainerschein. Damit kann er Mannschaften bis in die höchste deutsche Spielklasse anleiten. Also auch in der zweiten Bundesliga. Das könnte bald wichtig sein, denn mit den Handballern des HC Oppenweiler/Backnang ist er auf einem guten Weg, ebendiese zweite Bundesliga zu erreichen. In den Gruppenspielen behauptete sich das Team um den ehemaligen Schmidener Matthias Heineke gegen sechs Konkurrenten und beendete die Südgruppe als Sieger. Nun trifft es in der Vorschlussrunde auf den Verbund des TuS Vinnhorst, den Viertplatzierten der Nordgruppe. Zum Hinspiel gastieren Matthias Heineke und seine Mannen am Samstag (18 Uhr, Sportzentrum) im Stadtteil von Hannover; das Rückspiel findet am folgenden Samstag, 19 Uhr, in der Gemeindehalle in Oppenweiler statt. Der Bessere dieser Begegnungen zieht in die Finalrunde ein.

 

Das Rückspiel folgt am 29. Mai in Oppenweiler

Die Handballer des TuS Vinnhorst haben im Jahr 2015 noch in der Landesliga gespielt. Es folgten drei Aufstiege in vier Jahren, seit dem Sommer 2019 sind sie in der dritten Liga (Staffel Nord-West) aktiv. In den Gruppenspielen dieser Aufstiegsrunde haben sie ihre zwei ausgetragenen Heimspiele verloren; für die dritte Begegnung in heimischer Halle bekamen sie die Punkte zugesprochen, weil der Gegner MTV Braunschweig coronabedingt nicht hatte antreten können. Auswärts konnten sie zweimal gewinnen. Letztlich landeten sie hinter dem 1. VfL Potsdam, dem VfL Eintracht Hagen und dem HC Empor Rostock auf dem vierten Rang.

„Unser Gegner ist sehr defensivstark, vom Spielstil her genau das Gegenteil von uns“, sagt Matthias Heineke, der sich im Detail mit der nächsten Aufgabe beschäftigt hat. „Das ist typisch für Mannschaften aus dem Norden, da wird robust Handball gearbeitet, bei uns im Süden wird offensiv und schnell gespielt. Da treffen Welten aufeinander.“ Er hätte sicherlich nichts dagegen, wenn sich in diesem Fall die südliche Welt durchsetzen würde. Sollte die Mannschaft des HC Oppenweiler/Backnang diese Hürde meistern, träfe sie in der Finalrunde – erneut mit Hin- und Rückspiel – entweder auf den Verbund des VfL Eintracht Hagen (Gruppenzweiter im Norden) oder auf die Vertretung der HSG Krefeld Niederrhein, bei der sie in ihrem finalen Gruppenspiel mit 38:33 gewonnen hatte und die am Ende in der Südgruppe auf dem dritten Platz landete. Wer sich hier dann durchsetzt, darf in der nächsten Saison in der zweiten Bundesliga spielen.

Marcel Lenz hat mit seinen Toren zu den Erfolgen beigetragen

Bereits Erfahrung in der zweithöchsten deutschen Spielklasse hat Marcel Lenz im Trikot des TV Bittenfeld gesammelt. Er hat auch schon beim TSV Schmiden gespielt, und seit 2018 bereichert er die linke Außenbahn beim Drittligisten HC Oppenweiler/Backnang. Marcel Lenz ist mit seinen zahlreichen Treffern maßgeblich für die jüngsten Erfolge seiner Mannschaft verantwortlich. Zu seinen Mitspielern zählen auch Evgeni Prasolov, Felix Raff und Florian Frank, die ebenfalls schon in Schmiden gespielt haben. Wichtig für den Spielplan des Trainers Matthias Heineke sind auch die beiden Abwehrhünen Tim Düren und Jakub Stryc, die zuletzt aber gar nicht oder nur eingeschränkt einsatzbereit waren. Am Samstag sollen sie aber wieder im Kader stehen. Genauso wie Evgeni Prasolov, der jüngst angeschlagen pausieren musste.

Beim nächsten Gegner TuS Vinnhorst sticht insbesondere der Trainer hervor: Davor Dominikovic, 43, war als Spieler in mehreren Bundesliga-Vereinen aktiv, ehe er im Sommer 2017 ins Traineramt wechselte. Seine größten Erfolge auf dem Feld feierte er mit dem kroatischen Nationalteam: den Weltmeistertitel 2003 in Portugal und den Olympiasieg 2004 in Athen. Im vergangenen Jahr übernahm der ehemalige Abwehrexperte die Verantwortung beim TuS Vinnhorst. Matthias Heineke ist schon seit 2016 beim HC Oppenweiler/Backnang, seit Kurzem mit dem A-Trainerschein in der Tasche. Das Thema seiner Lehrprobe: taktische Varianten gegen eine bestimmte Abwehrformation. Gut möglich, dass ihm dieses Wissen nun schon gegen den Abwehrverbund aus dem Norden behilflich sein wird.