Während Württembergligist SG Leonberg/Eltingen einen hohen Rückstand im Hinspiel noch zu einem knappen Sieg drehen kann, findet er am Samstag in der Heimpartie keinen Rhythmus und wird vom Tempo des Gegners überrumpelt.

Leonberg - Das ist die richtige Antwort auf das Spiel der Hinrunde gewesen“, sagte Frank Ziehfreund, der Handball-Trainer der SG Leonberg/Eltingen, und zollte den Gegnern Respekt für deren Leistung am Samstagabend im Leonberger Sportzentrum. Im Duell der Württembergligisten erteilte der TV Bittenfeld II den Gastgebern eine bittere Abfuhr und schickte sie mit einer mehr als deutlichen 26:36-Niederlage vom Platz (12:17). Ziehfreund hatte noch genau die Auswärtspartie in Bittenfeld im Kopf – da lag Leonberg ebenfalls hoch zurück, riss das Ruder allerdings noch einmal herum und gewann schließlich nach dem entscheidenden Treffer von Christian Maresch mit 26:25.

 

So einen Krimi wollte Frank Ziehfreund nicht noch einmal erleben. Musste er auch nicht, denn diesmal drückten die Gäste von Beginn an aufs Tempo und hielten dieses bis zur Schlussminute durch. „Wir haben zu keiner Zeit Zugriff auf den Gegner bekommen“, sagte Ziehfreund nach der Partie und war sichtlich geknickt. „Schon in der ersten Halbzeit haben wir alles, was wir uns vorgenommen haben, nicht umsetzen können.“ Trainerkollege Thomas Randi hatte an diesem Abend nichts an seiner Mannschaft auszusetzen. „Wenn wir aus einer guten Abwehr heraus schnell nach vorne spielen, geht unser Konzept auf, und das ist uns diesmal gut gelungen, und so langsam bekommen wir auch eine gewisse Stabilität und hoffen, dass es so weitergeht.“ Und genau mit dieser Stabilität wolle sich Bittenfeld nun auch aus dem hinteren Feld der Tabellen nach oben arbeiten. „Wenn wir so manches Spiel zum Saisonbeginn nicht mit ein oder zwei Toren verloren, sondern gewonnen hätten, wären wir besser positioniert“, fügte Randi an.

Lars Neuffer hatte mit seinem verwandelten Siebenmeter das 1:0 erzielt. Jakob Ulrich markierte wenige Minuten später das 2:1, dann war es aber auch schon vorbei mit der Herrlichkeit. Ab sofort setzte der TV Bittenfeld aus einer offensiven Abwehr heraus die Akzente. Noch einmal glichen die Leonberger in der elften Minuten mit einem Siebenmeter-Tor durch Christian Auer zum 6:6 aus. Bis zur Halbzeitpause lagen die Bittenfelder mit fünf Toren vorne (17:12). Maximilian Baldreich im Kasten der Gäste präsentierte sich in bester Laune, und gegen den hoch gewachsenen Florian Burmeister – der insgesamt elf Treffer erzielte, fand die SG kein Mittel. Zu zögerlich und zu langsam agierten sie auch im Angriff. Wenn sie mal zum Konter ansetzten, fehlte die letzte Konsequenz. Und bis dahin hatten die Bittenfelder wieder ihre Abwehr formiert. Anstatt, wie in der Vorrunde, den Abstand in der zweiten Hälfte zu verkleinern, kamen die Gastgeber auch in der zweiten Hälfte nicht in ihr Spiel. Die Bittenfelder hielten weiterhin das Tempo hoch, konterten immer wieder und bauten die Führung aus. Die SG hatte eine schlechte Chancenverwertung oder scheiterte immer wieder am Bittenfelder Schlussmann. In den letzten Spielminuten brauchten die Gäste ihren deutlichen Vorsprung nur noch zu verwalten. SG Leonberg/Eltingen: Weihing, Keller, Rilling (2), Binder (2), Maresch, Nicolau, Mücke (1), Neuffer (5/1), Merkle, Kilper, Ulrich (3), Fischer (2), Goga (1), Auer (10/6)