Der Württembergligist SV Leonberg/Eltingen liefert sich ein emotionales und kampfbetontes Derby gegen die HSG Böblingen/Sindelfingen.

Leonberg - Das sind Handball-Derbys. Spannend bis zur letzten Sekunde, emotionsgeladen. Am Ende ein knapper Sieg. Diesen konnte am Samstagabend im Sportzentrum der SV Leonberg/Eltingen mit 25:24 Toren gegen den Württembergliga-Aufsteiger HSG Böblingen/Sindelfingen für sich verbuchen. Und das, obwohl der Gastgeber mit 8:15 Treffer zur Halbzeitpause zurück lag.

 

Den entscheidenden Treffer erzielte bei einem 24:24-Gleichstand wenige Sekunden vor Schluss Leonbergs Lars Neuffer mit einem satten Schuss über die gegnerische Abwehr hinweg. Nach dem Schlusspfiff wurde er unter seinen jubelnden Mannschaftkollegen „begraben“ und rang nach Luft. „Die glücklichere Mannschaft hat heute gewonnen“, sagte der Leonberger Trainer Tobias Müller, der beim ersten Heimspiel der Saison ein Wechselbad der Gefühle miterlebte. Wie beim ersten Saisonspiel in Schwaikheim (und einem knappen 23:22-Sieg) hatte seine Mannschaft eine zehnminütige Schwächephase. Dieses Mal vor dem Pausenpfiff. Erneut schaffte es der SV, sich zurück zu kämpfen. „Auf diese zehn Minuten hätte ich gerne wieder verzichtet“, sagte Müller nach der Partie.

Anfangs war es ein Kampf auf Augenhöhe

Er hatte sich im Vorfeld auf einen starken Gegner eingestellt, der die Euphorie des Aufstiegs in die Runde mitnimmt. Und so traten die Gäste um ihren Trainer Harry Sommer dann auch auf. In den ersten Minuten lieferten sich beide Mannschaften in einer temporeichen Partie einen Kampf auf Augenhöhe. Den anfänglichen 1:3-Rückstand glich der SV Leonberg/Eltingen routiniert durch Treffer von Christoph Hönig und Philip Schückle aus. Der Bruch folgte nach 20 Minuten, als der SV Leonberg/Eltingen seinen Rhythmus verlor, nach zahlreichen technischen und individuellen Fehlern plötzlich mit sieben Toren hinten lag. In der Kabine forderte Tobias Müller dann eine offensivere Verteidigung.

Seine Worte setzte die Mannschaft gleich in die Tat um. Nach dem Wiederanpfiff trat der SV wieder selbstbewusst auf. Lars Neuffer und Philipp Schückle am Kreis läuteten mit ihren Treffern die Aufholjagd ein. Und nach den beiden Toren von Andreas Binder ging ein spürbarer Ruck durch das Team. In der 42. Minute glich Jakob Ulrich erstmals 18:18 aus. Lars Neuffer und Andreas Binder brachten den SV erstmals mit 20:18 in Führung. Doch die Gäste gaben sich nicht so leicht geschlagen und glichen erneut zum 20:20 aus. In den Schlussminuten entfachte ein emotionaler Kampf.

SV-Trainer wünscht sich mehr Fingerspitzengefühl

Und nicht immer bewies das Schiedsrichtergespann Frank Härterich (Grabenstetten) und Marc Volle (Gablenberg- Gaisburg) ein glückliches Händchen bei mancher Entscheidung. „Ich hätte mir etwas mehr Fingerspitzengefühl bei den Verwarnungen und Zeitstrafen gewünscht“, sagte der SV-Trainer Tobias Müller. Phasenweise standen die Gäste in den Schlussminuten mit nur drei Feldspielern auf dem Platz.

Und erneut führte der SV Leonberg/Eltingen mit zwei Toren (24:22). Böblingen/Sindelfingen schaffte in der Schlussminute den erneuten 24:24-Ausgleich. Dann fiel der entscheidende Treffer von Lars Neuffer. Tobias Müller war überglücklich. „Konditionell und physisch sind wir fit, was noch fehlt, ist die Konstanz.“ SV Leonberg/Eltingen: Schneider, Koch, Binder (3), Auer (2/1), Nicolau, Baumgartel, Biela, Neuffer (7/3), Hönig (1) Ulrich (3), Fischer (3), Herleth (1), Schückle (4).