Am Montagabend ist den deutschen Handballern bei der Europameisterschaft der Einzug in die Hauptrunde gelungen. In Trondheim setzte sich das Team mit 28:27 gegen Lettland durch.

Trondheim - Hauptrunde erreicht, aber kaum Hoffnungen auf das Halbfinale geweckt: Deutschlands Handballer haben mit einem glanzlosen 28:27 (16:11)-Zittersieg im Gruppenfinale gegen Lettland das drohende Vorrunden-Aus bei der Europameisterschaft nur mit Mühe abgewendet. Lediglich der gut aufgelegte Julius Kühn wusste am Montag vor 3540 Zuschauern in Trondheim mit acht Toren zu überzeugen.

 

Nach der 26:33-Pleite gegen Titelverteidiger Spanien geht das Team von Bundestrainer Christian Prokop dennoch mit 0:2 Punkten in die Hauptrunde, wo es zum Auftakt am Donnerstag in Wien zum Duell mit Weißrussland kommt. Zwei Tage später steht gegen Kroatien das nächste Schlüsselspiel im Kampf um den Einzug ins Halbfinale an. Die anderen beiden Hauptrundengegner werden erst am Dienstag ermittelt.

Erstmals im Turnierverlauf begann Deutschland im Tor mit Johannes Bitter. Der 37-jährige Oldie im DHB-Team, der schon 2007 beim WM-Triumph dabei war, war zunächst aber kein Faktor. Die Letten, die zuvor jeweils deutlich gegen Spanien und die Niederlande verloren hatten, hielten in der Anfangsphase gut mit und lagen nach zwölf Minuten sogar mit 6:5 in Führung.

Kühn unterstreicht Wert

Die deutsche Mannschaft ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken. Bitter parierte beim Stand von 6:6 einen Siebenmeter, was ihm und der Mannschaft etwas mehr Sicherheit gab. Beim 9:6 (18.) hatte sich die Prokop-Truppe erstmals etwas abgesetzt, sechs Minuten vor der Pause war der Vorsprung beim 13:8 auf fünf Treffer angewachsen. Vor allem Kühn traf aus der zweiten Reihe wie er wollte und unterstrich seinen Wert für die Mannschaft.

„Wir haben im Angriff viele gute Lösungen gefunden, und hinten hat Jogi Bitter ein paar gute Bälle gehalten“, lobte Teammanager Oliver Roggisch in der Halbzeit. So ging es zunächst weiter. Beim 24:17 (43.) schien die Partie bereits entschieden, doch dann leistete sich der WM-Vierte wie schon in den Spielen zuvor etliche leichte Fehler im Angriff. Zudem stand die Deckung nicht mehr stabil, was die Letten zehn Minuten vor Schluss beim 25:22 auf drei Tore herankommen ließ.

Knapper Vorsprung reicht

Prokop reagierte mit einer Auszeit und schwor seine Schützlinge noch einmal für den Schlussspurt ein. Zudem rückte Andreas Wolff für Bitter, der in dieser Phase kaum noch einen Ball zu fassen bekam, zwischen die Pfosten.

Sechs Minuten vor Ultimo wurde es in doppelter Unterzahl richtig brenzlig. Der Außenseiter nutzte seine numerische Überlegenheit und verkürzte auf zwei Tore. 40 Sekunden vor Schluss drohte das völlig aus dem Tritt geratene DHB-Team das Spiel beim 28:27 sogar aus der Hand zu geben, doch die Prokop-Truppe brachte den knappen Vorsprung ins Ziel.