Aufsteiger TV Nellingen hat 0:10 Punkte, das Starensemble der SG BBM Bietigheim 10:0 Punkte. Mehr David-gegen-Goliath geht nicht wie in diesem Handball-Bundesliga-Derby der Frauen an diesem Samstag (19 Uhr) in der Sporthalle 1 in Nellingen.

Sport: Jürgen Frey (jüf)

Stuttgart - Die SG BBM Bietigheim hat eine Ansammlung von Weltklassespielerinnen in ihrem Kader. Der TV Nellingen kann da nicht annähernd mithalten. Dennoch sagt TVN-Trainer Pascal Morgant vor dem ungleichen Duell: „Wir werden um jeden Zentimeter kämpfen und wollen nicht mit wehenden Fahnen untergehen“, sagt er vor dem Derby an diesem Samstag (19 Uhr) in Nellingen.

 
Herr Morgant, wie gehen Sie in ein Spiel, in dem die Favoritenrolle dermaßen eindeutig verteilt ist?

Völlig entspannt. Vor kurzem haben unsere jungen Spielerinnen ja noch Autogramme geholt von den Bietigheimer Starspielerinnen. Wir können gegen die stärkste Mannschaft der Liga befreit aufspielen. Wir wollen dieses Spiel genießen, aber wir werden natürlich um jeden Zentimeter kämpfen. Und wir wollen nicht mit wehenden Fahnen untergehen. Wir freuen uns auf dieses Derby, auch wenn uns die SG gnadenlos zeigen wird, was uns noch fehlt.

Was fehlt denn noch? Warum ist Ihr Team bisher so chancenlos in der Liga?
Wir haben tatsächlich noch mit uns zu kämpfen und sind noch nicht wirklich in der Bundesliga angekommen. Wir müssen unsere Hausaufgaben bewältigen und müssen weiter sehr hart an uns arbeiten. Es fehlte bisher der Biss, wir hatten in zu vielen Phasen des Spiels Leerlauf. Aber an unserem Ziel hat sich nach fünf Spieltagen nichts geändert: Wir wollen in der Liga bleiben. Wir werden garantiert nicht aufgeben und die Köpfe hängen lassen. Es gehört zu unserer Entwicklung dazu, dass wir lernen müssen. Sechs Tage in der Woche habe ich richtig Spaß mit dieser Mannschaft. Ich hoffe, dass der siebte am Spieltag bald dazukommt.
Wer kann die SG BBM auf dem Weg zur deutschen Meisterschaft stoppen?
Nur sie selbst. Diese top besetzte Mannschaft kann sich nur selbst schlagen. Ich habe ja einen guten Draht nach Bietigheim, da ich im Rahmen meiner Ausbildung zur Trainer-A-Lizenz bei der SG und ihrem Trainer Martin Albertsen hospitiert habe. Das ist eine sehr sympathische Truppe. Ich bin nicht neidisch auf ihren Höhenflug. Vielmehr freue ich mich, dass die SG den deutschen Handball auch international hervorragend repräsentiert.