Der Bundesligist aus Göppingen bestreitet bei den TSF Ditzingen den Saisonabschluss und gewinnt mit 34:22 (20:11). Die Profis treten nun ihren Urlaub an, der Württembergligist hat schon mit der Vorbereitung begonnen.

Ditzingen - Hartnäckig hat sich das Gerücht gehalten, dass sich so langsam schon gar kein Gegner mehr traut, in die Glemsaue zu kommen. Die letzte Niederlage der TSF Ditzingen in einem Punktspiel gab’s im September. Der Bundesligist Frisch Auf Göppingen ist das Wagnis zum Abschluss der Saison dann doch eingegangen – und machte deutlich, dass zwischen der Württembergliga, in die die Gastgeber aufgestiegen sind, und der ersten Liga noch drei weitere Spielklassen liegen. Der 34:22 (20:11)-Erfolg der Profis ist eine Selbstverständlichkeit. Und auch wenn die Nationalspieler Michael Kraus und Tim Kneule wegen der Vorbereitung auf die WM-Qualifikationsspiele gegen Polen nur zuschauten und Trainer Aleksandar Knezevic aufgrund einer Trainer-Fortbildung fehlte, die rund 650 Zuschauer in der Sporthalle Glemsaue sowie die Ditzinger Spieler kamen auf ihre Kosten.

 

Julian Reichel trägt sich als erster in die Torschützenliste ein

Genau das hatte sich TSF-Spielertrainer Matthias Heineke von der Partie auch erhofft. Er selbst blieb auf der Bank, um möglichst allen seinen Spielern die Gelegenheit zu geben, sich mit den Profis zu messen. Und das taten sie überaus achtbar. Zunächst standen die verabschiedeten Akteure im Mittelpunkt. Julian Reichel gelang nach knapp zwei Minuten per Tempogegenstoß das 1:0, Schlussmann Oliver Seifert parierte den ersten Göppinger Wurf von Mitar Markez. Und später durfte sich Oliver Altenburg über einen Treffer vom Kreis, umringt von den Göppinger Abwehrhünen, freuen.

Von den Neuzugängen setzten sich vor allen Dingen die Brüder Frank und Jörg Eisenhardt in Szene, die von ihrer Statur her mit den Bundesligaspielern durchaus mithalten können. Und nicht nur das. Frank Eisenhardt braucht sich mit seiner Wurfkraft nicht zu verstecken und erzielte wie sein Bruder, der sich auch im Eins-gegen-Eins zu behaupten wusste, drei Treffer.

Nach dem 0:2-Rückstand macht Frisch Auf kurzeitig ernst

Den Gästen war anzumerken, dass sie nicht wirklich ernst machten. Den 0:2-Rückstand konnten sie dann aber doch nicht so einfach auf sich sitzen lassen. Wenn sie mit Tempo kamen oder in der oberen Etage den Kreisläufer anspielten, dann blieb den Ditzingern nur die Rolle des Zuschauers. Auf Göppinger Seite sorgte vor allen Dingen der spielfreudige Zwei-Meter-Mann Manuel Späth für die Glanzpunkte. Nach 15 Minuten traf er aus der eigenen Hälfte mit einem Lob über Schlussmann Seifert zum 14:6, direkt nach der Pause überlistete der Kreisläufer den nun im Tor stehenden David Thomitzni mit einem ansatzlosen Rückhandwurf zum 21:11.

Den nach Meinung einiger Zuschauer schönsten Treffer des Abends erzielte aber TSF-Linksaußen Florian Smarsli, der einen langen Ball von Thomitzni per Trickwurf zum 13:24 verwertete. Nicht die einzige Szene, in der Matthias Heineke seinem Team auf offener Szene applaudierte. „Unsere Jungs haben jedes Tor gefeiert“, sagte der Trainer. „Mir hat es gefallen, wie die Göppinger aufgetreten sind. Man hat gesehen, dass sie sauber spielen. Niemand ist auf die Hörner genommen worden.“

Dass der Ditzinger Heimnimbus gebrochen wurde, tat keinem weh. Der Aufsteiger und seine Fans müssen sich sowieso wieder auf andere Zeiten einstellen. TSF Ditzingen: Seifert, Thomitzni, Kienle, Haselbauer, Ulmer, Altenburg (2), Gallus, Hauser (2), J. Reichel (1), Hofäcker, J. Eisenhardt (3), Kielkopf (3), Gassner (2), F. Eisenhardt (3), Smarsli (3/1), Zwicker (3). Frisch Auf Göppingen: Marinovic, Rebmann, Fuß, Oprea (4), Späth (7), Beljanski, Lobedank (1), Markez (1), Pevnov (3), Fontaine (4), Thiede (5), Rnic (3/1), Schiller (6/1).