Die Drittliga-Handballer des HC Oppenweiler/Backnang um den Trainer Matthias Heineke und den überragenden Torschützen Marcel Lenz gewinnen in der Aufstiegsrunde zur zweiten Bundesliga gegen die Gäste des TuS 04 Dansenberg mit 31:25.

Oppenweiler - Kurz vor Beginn der zweiten Spielhälfte stand der Trainer Matthias Heineke, 39, noch recht lange bei seinen Spielern auf dem Feld. Es sah fast so aus, als habe er selbst ins Geschehen eingreifen wollen; wie in seiner besten Zeit beim TSV Schmiden, als er die Mannschaft jahrelang als Spielmacher geführt hatte. Doch die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang, die Matthias Heineke seit Sommer 2016 in der dritten Liga anleitet, haben das am Sonntag auch ohne ihn auf dem Feld – dafür mit ihm als engagiertem Coach an der Seitenlinie – gemeistert. Sie gewannen ihr Heimspiel in der Aufstiegsrunde zur zweiten Bundesliga gegen die Gäste des TuS 04 Dansenberg mit 31:25 (15:13). Zur Halbzeit war die Begegnung noch ziemlich ausgeglichen, Matthias Heineke war mit der knappen Führung nicht rundum zufrieden. Doch eine bemerkenswerte Abwehrleistung des gesamten Teams und eine herausragende Vorstellung des linken Außenspielers Marcel Lenz, 31, waren letztlich für den Heimsieg ausschlaggebend. „Jetzt ist das eine Supersituation für uns in dieser Aufstiegsrunde“, sagte Matthias Heineke.

 

Der frühere Schmidener Marcel Lenz erzielt 14 Treffer

Marcel Lenz war im Sommer 2012 zum TSV Schmiden in die Baden-Württemberg-Oberliga gewechselt und verstärkte dort nachweislich die Mannschaft um den Kapitän Matthias Heineke. Dennoch stieg der Verbund am Saisonende ab; Marcel Lenz blieb noch eine weitere Runde, bevor er sich zum Drittligisten TSB Horkheim verabschiedete. Vor seiner Station in Schmiden hatte der flinke Außenspieler auch schon beim TV Bittenfeld in der zweiten Bundesliga gespielt. Am Sonntag hat Marcel Lenz erneut bewiesen: Er ist bereit für einen neuerlichen Ausflug in die zweithöchste deutsche Spielklasse. Mit 14 Treffern, drei davon per Siebenmeter, war er maßgeblich am Heimsieg des HC Oppenweiler/Backnang beteiligt. Evgeni Prasolov, Felix Raff und Florian Frank, die früher auch schon in Schmiden gespielt hatten, besetzten diesmal nur Nebenrollen. Marcel Lenz vergab in der heimischen Gemeindehalle in Oppenweiler gar noch zwei weitere Chancen von der Siebenmeter-Linie.

Die Gastgeber sind am Sonntag furios in ihre vorletzte Begegnung dieser Aufstiegsspiele in der Südgruppe gestartet. Nach zehn Minuten lagen sie mit 8:2 vorn, den ersten Gegentreffer mussten sie erst nach sieben Spielminuten hinnehmen. Doch die Gäste kamen zurück, ihre bulligen Kreisläufer Sebastian Bösing und Nils Röller setzten sich immer wieder durch. Die Taktik von Matthias Heineke ging jedoch speziell in der zweiten Hälfte auf; sein Team ließ den gegnerischen Spielmacher Jan Claussen nicht zur Entfaltung kommen. Entscheidend absetzen konnten sich die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang allerdings erst in den finalen zehn Spielminuten. Mit seinen Treffern 13 und 14 ließ Marcel Lenz sowohl seinen Trainer als auch seine Mitspieler jubeln. Matthias Heineke blickte auf die Uhr und wusste: Jetzt ist es geschafft! „Wir hatten früh vergessen, den Sack zuzumachen, weil wir viele Torchancen vergeben haben“, sagte der Coach, für den die Saison noch nicht beendet ist.

Till Wente ist im Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft

Am Donnerstag, 17 Uhr, gastiert der Tabellenführer zu seinem finalen Gruppenspiel bei der zweitplatzierten HSG Krefeld Niederrhein. Es ist die weiteste Anreise und ein Vorgeschmack auf das, was wohl noch kommen wird: Nach der Gruppenphase, die mit dem siebten Spieltag am Sonntagabend endet – der HC Oppenweiler/Backnang ist da spielfrei – geht die Aufstiegsrunde am darauffolgenden Wochenende weiter. So gut wie sicher dabei: das Team um Matthias Heineke – auch dank der 14 Treffer von Marcel Lenz.

Für Till Wente, 19, ist das vergangene Wochenende ebenfalls erfreulich verlaufen. Obwohl der ehemalige Rückraumspieler des SV Fellbach mit den A-Jugendlichen der JSG Balingen/Weilstetten nicht im Einsatz war, hat die Mannschaft sich für das Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft qualifiziert und sich in der Gruppe E gegen den Verbund der SG Pforzheim/Eutingen durchgesetzt. Am Donnerstag geht es in der heimischen Sporthalle gegen die Gäste der JSG Melsungen/Körle/Guxhagen, die sich in der Gruppe H behauptet haben. Das Rückspiel findet dann bereits am Sonntag statt.