Handball: HC Schmiden/Oeffingen Vom Fast-Ausfall zur Torgarantin

Avanciert mit zwölf Toren zur erfolgreichsten Werferin im Rems-Murr-Derby: Sara Kuhrt vom HC Schmiden/Oeffingen Foto: Günter Schmid

Die Regionalliga-Handballerinnen des HC Schmiden/Oeffingen gewinnen am Samstag gegen den Aufsteiger SF Schwaikheim ohne ihren erkrankten Trainer Sven Bühler mit 31:24.

Für Anja Itterheim war das Heimspiel der Regionalliga-Handballerinnen des HC Schmiden/Oeffingen gegen die Sportfreunde aus Schwaikheim am Samstagabend gleich in doppelter Hinsicht ein besonderes. Zum einen wohnt die Co-Trainerin des HC in Schwaikheim und war beim dortigen Klub lange Zeit als Jugendtrainerin aktiv. „Ich glaube, die Hälfte der Spielerinnen, die heute beim Gegner auf dem Feld standen, habe ich mal trainiert“, sagt sie und lacht. Zum anderen war sie quasi über Nacht in die Rolle der Cheftrainerin geschlüpft, weil sich Sven Bühler krank abgemeldet hatte. Umso mehr freute sie sich über den am Ende deutlichen 31:24-Sieg ihres Teams im Rems-Murr-Derby gegen den Aufsteiger.

 

Erst nach dem 9:9 läuft es für den HC

Ein Erfolg, der sich zunächst allerdings in der Deutlichkeit nicht abgezeichnet hatte. Beim 7:8 und 8:9 lagen die Gastgeberinnen in Rückstand, und erst als Kaja Ehrhardt in der 26. Minute zum 9:9 ausgeglichen hatte, lief es fortan für den Vizemeister der vergangenen Runde besser. Fünf Tore in Folge bescherte ihm den 14:9-Pausenstand.

Sara Kuhrts Verletzung weniger schlimm

Überragende Akteurin bis dahin: Rückraum-Allrounderin Sara Kuhrt, um deren Einsatz Sven Bühler lange Zeit gebangt hatte. Doch die Knieverletzung, die sich die 25-Jährige eine Woche zuvor beim Auswärtsspiel in Bönnigheim (31:36-Niederlage) zugezogen hatte (Anja Itterheim: „Sie konnte überhaupt nicht mehr auftreten.“), erwies sich dann als weit weniger schlimm als ursprünglich befürchtet. Gegen die Sportfreunde Schwaikheim erzielte Sara Kuhrt zwölf Tore, sieben davon vom Siebenmeterstrich. In den ersten 30 Minuten zeichnete sie für die Hälfte der HC-Treffer verantwortlich.

Nur 22 Minuten ans Konzept gehalten

„22 Minuten lang haben sich meine Spielerinnen ans Konzept gehalten, danach leider nicht mehr“, sagt der Schwaikheimer Trainer Michael Steinkönig. Er wisse das Ergebnis gut einzuschätzen, schließlich gehöre der HC auch in dieser Saison zu den Topfavoriten. „Wir müssen in dieser Liga noch ankommen und können nur lernen“, sagt er. Der Lerneffekt am Samstag: „Wir wissen jetzt, wie es nicht geht“, sagt Michael Steinkönig und lacht. Zu viele kleine Fehler seien den Seinen unterlaufen, die sofort bestraft wurden.

Starke Anna Behringer im Tor der Sportfreunde

Dennoch: mit einer starken und aggressiven Abwehr haben die Schwaikheimerinnen ihren Gegenübern das Leben ein ums andere Mal schwer gemacht und sie ins Zeitspiel gebracht. Und wenn es für die HC-Spielerinnen dann doch mal eine Lücke gab, konnte sich Michael Steinkönig auf die Torfrau Anna Behringer verlassen, die bis zur Pausensirene acht Würfe parierte.

Kurz nach der Pause ist das Spiel entschieden

Nach Wiederanpfiff zogen die Gastgeberinnen binnen sieben Minuten auf 20:11 davon, womit die Partie entschieden war. Hernach wurde es – wohl auch deshalb – ein wenig vogelwild. Mit den Torchancen wurde hüben wie drüben mitunter fahrlässig umgegangen, die technischen Fehler wurden auf beiden Seiten auch nicht weniger. Der HC tat in der Abwehr das Nötigste, die Gegnerinnen konnten ihr aggressives und gutes Abwehrverhalten der erste Hälfte nicht mehr aufrechterhalten. So plätscherte die Partie mehr oder weniger dahin, die Spannung war nicht nur auf dem Feld, sondern längst auch auf den Zuschauerrängen raus.

Ein spielfreies Wochenende

Am kommenden Wochenende ist der HC Schmiden/Oeffingen spielfrei. Die nächste Begegnung bestreitet das Team am Sonntag, 26. Oktober, 17 Uhr, daheim gegen die HSG Stuttgarter Kickers/TuS Metzingen II.

    HC Schmiden/Oeffingen: Schmid – Kuhrt (12/7), Ehrhardt (5), Horn (3), Awad (3), David (2), Gaiser (2), Kienzlen (2), Leukert (1), Epp (1), Holthausen, Lutz.

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