Die ehemalige zweite Frauen-Mannschaft des SV Leonberg/Eltingen ist jetzt die Nummer eins.

Leonberg - Bislang sind sie immer etwas unter dem Radar mitgelaufen. Wenn es eine erste Mannschaft gibt, die in der Württembergliga um Punkte spielt, dann steht die Zweite, auch wenn sie in der Landesliga antritt, naturgemäß nicht im Rampenlicht.

 

Nachdem aber nun die Abteilungsleitung des SV Leonberg/Eltingen das Württembergliga-Team mangels Spielerinnen, so die Argumentation, abgemeldet hat, rückt die zweite Mannschaft an die erste Stelle. Und steht gleich vor einer äußerst kniffeligen Aufgabe. Mit der Einführung der zweigleisigen Verbandsliga von der Saison 2020/2021 an, hoffen gleich eine ganze Reihe von Clubs, einen der begehrten Qualifikationsplätze zu erreichen. Je nach der Abstiegskonstellation aus den oberen Ligen kommen im besten Fall die ersten fünf in die neue Spielklasse. Der neue Leonberger Frauentrainer Nicki van der Vliet hält diesbezüglich den Ball flach: „Ich wollte die Mannschaft dahin bringen, dass sie im oberen Mittelfeld steht. Aber die Liga hat aufgerüstet. Wir werden uns schwertun und müssen aufpassen, dass wir nicht im Keller hängen bleiben.“

Das Team bleibt zusammen

In der Vorsaison stand am Ende der Runde der sechste Rang. Zum Jahreswechsel gab der Trainer Dominik Reichenwallner seinen Posten ab, Männer-Coach Tobias Müller und Markus Gehrke übernahmen interimsweise bis zum Rundenende. Die Mannschaft ist komplett zusammengeblieben.

Aus der ehemaligen ersten Mannschaft ist lediglich Alina Spindler (ehemals Glinschert) dazu gestoßen. Nach einem Kreuzbandriss rechnet Nicki van der Vliet mit der Spielerin aber erst im November. Außerdem wurde Charlotte Schwarz aus der eigenen A-Jugend nach oben gezogen. „Sie ist in der Abwehr sehr stark, und das kann man immer brauchen“, sagt der Coach.

Feilen an den Laufwegen

Mit den Auftritten in der Defensive war der Übungsleiter in den Vorbereitungsspielen grundsätzlich zufrieden. Die Hauptverantwortung im Mittelblock übernehmen hier Carmen Herrmann, Melanie Glaser, Celine Nagy und Hanna Fenske. Noch nicht so weit, wie van der Vliet erhofft, ist die Offensive. „Die Abschlussquote passt nicht, die Laufwege stimmen des Öfteren noch nicht“, bemängelt er. Was für den Coach aber auch nicht wirklich überraschend ist: „Jeder neue Trainer braucht erst einmal rund ein Jahr, bis alles einigermaßen sitzt.“

Am Engagement seiner Schützlinge hat der 37-Jährige, der nach seinem Engagement bei den Frauen der SKV Rutesheim zwei Jahre pausiert hat, nichts auszusetzen. Bei zwei Heim-Trainingslagern mit jeweils fünf Einheiten und einem Testspiel hätten alle voll mitgezogen. „Wenn ich trainiere, dann will ich eine Mannschaft haben, die richtig Spaß hat. Der Teamgedanke muss stimmen“, sagt Nicki van der Vliet. Den Spaß müssen die Spielerinnen nun möglichst auch in Punkte umsetzen. Beim TSV Nordheim II besteht an diesem Samstag (19.30 Uhr) die erste Gelegenheit dazu.