Nach dem klaren Hinspielerfolg muss sich der Württembergligist SV Leonberg/Eltingen bei der SG Weinstadt mit einem 27:27 zufrieden geben.

Leonberg - Das obligatorische Kaltgetränk hat es nach dem Spiel zwar gegeben. Doch es hatte einen leicht bitteren Beigeschmack. Die Mannschaft von Tobias Müller verpasste es am Samstag, ihrem Coach ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk zum 37., den er tags zuvor gefeiert hat, zu präsentieren. Beim Aufsteiger SG Weinstadt sprang am Ende mit dem 27:27 nur ein Punkt heraus. Im Hinspiel hatten die Leonberger noch mit 33:24 die Oberhand behalten.

 

Der Übungsleiter versuchte nach den 60 Minuten in Weinstadt das Positive zu sehen: „Nach einem von uns nicht gut geführten Spiel müssen wir mit dem Punkt zufrieden sein.“ Es hätte ja noch schlimmer kommen können – so wie beim mit 24:25 verlorenen Europameisterschaftsspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Kroatien.

Zu wenig Druck von der linken Seite

Doch es war schon schlimm genug, dass die Gäste nicht beide Zähler mit in die Heimat genommen haben. Während sich die Heimmannschaft mit ihrem lautstarken Publikum im Rücken in   den schwierigen Momenten der Partie nach vorne pushten, vermittelten die Leonberger Akteure einen eher leidenschaftslosen Eindruck. „Es ist mir ein Rätsel, warum wir das so wenig angenommen haben“, sagte ein enttäuschter Tobias Müller. Auf der linken Seite machte sich das Fehlen von Andreas Binder schmerzlich bemerkbar. Es fehlte der Druck aus dem Rückraum. Von außen steuerte Dominik Fischer lediglich einen Treffer bei. Wenn etwas lief, dann über die beiden Linkshänder Lars Neuffer und Marius Hufnagel auf der rechten Seite.

Dazu nutzte Weinstadt sein Überzahlspiel konsequenter aus. Im ersten Durchgang, als die Gäste etwas über 90 Sekunden nur vier Weinstädter Feldspieler gegen sich hatten, reichte es lediglich zu einem Treffer. Aus einer ähnlichen Konstellation – Leonberg kassierte innerhalb von einer Minute zwei Zeitstrafen – machte die SG Weinstadt einen 3:0-Lauf.

Und   doch  schien  der  SV  Leonberg/Eltingen nach ausgeglichenem Beginn schon auf dem richtigen Weg zu sein. In der 26. Minute traf Christian Auer zum 14:10. Dann leistete sich der Torschütze einen Fehlpass, Fischer scheiterte an Joshua Gantner. Weinstadt war wieder dran.

Freiwurftor als Aufputschmittel

Besonders ärgerlich: die erste Hälfte war bereits abgelaufen, als Christoph Köngeter die Mauer und Schlussmann Maximilian Schneider mit einem Freiwurftor zum 13:15-Pausenstand düpierte – ein echtes Aufputschmittel für die zweite Hälfte. In der 37. Minute glich die Heimmannschaft zum 16:16 wieder aus. Luis Kuhnle gelang per Tempogegenstoß zum 18:17 erstmals wieder die Führung, die sogar auf 21:18 ausgebaut wurde. Doch die Gäste kamen noch einmal zurück. Nach dem 27:26 durch Lars Neuffer blieb Weinstadt noch eine halbe Minute um auszugleichen. Zwei Sekunden vor der Schlusssirene schlug es hinter dem Mitte der zweiten Hälfte gekommenen und stark haltenden Fabian Rigl ein.

Der SV Leonberg/Eltingen hat nun am kommenden Wochenende spielfrei. Den angedachten trainingsfreien Montag hat Trainer Tobias Müller gestrichen. Ein Bonbon gibt es in dieser Woche aber dennoch. Auf dem Weg ins Trainingslager nach Winterthur macht der Bundesligist MT Melsungen am Donnerstag in Leonberg Station. Der freundschaftliche Vergleich wird um 19 Uhr bei freiem Eintritt für alle im Leonberger Sportzentrum angepfiffen.

SV Leonberg/Eltingen: Schneider, Rigl, Auer (3), Baumgartl, Kutzner, Neuffer (8/2), Enz, Hufnagel (6), Ulrich (1), Fischer (1), Rühle (2), Isenberg, Zimmermann (2/1), Schückle (4).