Der SV Fellbach kann am vorletzten Spieltag der Württembergliga Meisterschaft und Aufstieg klarmachen.

Leonberg - Du spielst die Saison deines Lebens und stehst am Ende mit leeren Händen da. Dieses Szenario droht dem Württembergliga-Team des SV Leonberg/Eltingen. Und das Schlimmste daran ist: An diesem Wochenende sind die Mannen von Trainer Tobias Müller spielfrei und deshalb zum Zuschauen verdammt, wenn möglicherweise die Entscheidung im Titelrennen fällt.

 

Die Ausgangslage: Wenn der SV Fellbach heute (20 Uhr) das Auswärtsspiel bei der HSG Fridingen/Mühlheim gewinnt, dann ist der Tabellenführer nicht mehr von der Spitze zu verdrängen und steigt in die Baden-Württemberg-Oberliga auf. Mit einem Sieg gegen Fridingen am letzten Spieltag (4. Mai) könnten die Leonberger nach Punkten zwar gleichziehen, hätten dann aber den direkten Vergleich mit Fellbach verloren und würden deshalb in der Tabelle hinter dem Konkurrenten stehen. Eine denkbar knappe Entscheidung, die nur aufgrund der mehr erzielten Auswärtstore von Fellbach zustande gekommen ist.

Von oben kommen zu viele

Steht am Ende tatsächlich der zweite Platz für den SV Leonberg/Eltingen, dann dürfen sich Mannschaft und Fans über die Vizemeisterschaft freuen – mehr aber auch nicht. Die Konstellation in den höheren Ligen ist derzeit so, dass es nach Auskunft von Andrea Schiele, Bereichsleiterin Verwaltung beim Württembergischen Handballverband und damit auch zuständig für die Fragen der Spieltechnik, „zu 95 Prozent keine Aufstiegs-Relegationsspiele geben wird“. Mit dem TVS Baden-Baden sowie dem TSV Neuhausen/Filder oder dem TV Willstätt gibt es aus der 3. Liga auf jeden Fall zwei Absteiger aus Baden-Württemberg. Das hat zur Folge, dass aus der Oberliga vier oder fünf Clubs den Gang nach unten antreten müssen und deshalb in der Württembergliga die Relegation um den Aufstieg entfällt.

Der Leonberger Trainer Tobias Müller ist ob dieser Ausgangslage zwiegespalten. Egal, was an diesem Samstag auch passiert, für ihn gibt es nichts daran zu rütteln, dass seine Mannschaft eine ganz starke Saison hingelegt hat. Dass Punkte beispielsweise in Fridingen oder zuhause gegen Alfdorf und Bietigheim II liegen gelassen worden sind, ist dennoch mehr als ärgerlich. Und auch wenn es keine Relegation gibt, von der der Übungsleiter sowieso nicht sonderlich viel hält, zumindest der zweite Platz soll es am Ende werden.

Augenzeuge in Fridingen

Das Aufstiegs-Endspiel für den SV Fellbach wird der Coach in Fridingen vor Ort verfolgen. Der Spitzenreiter hat zuletzt zwar eine Serie von sieben Siegen in Folge hingelegt. Für Müller, der sich als lautstarker Fridingen-Anhänger outen will, muss aber auch diese Partie erst noch gespielt werden. Vor zwei Wochen riss der Tabellenneunte den TSV Schmiden mit dem 29:28 aus fast allen Titelträumen. Müller: „Wenn Fellbach gewinnt, haben wir eine entspanntere Woche vor uns. Wenn nicht, werden wir da sein.“