Der vom Abstieg bedrohte Württembergligist TSF Ditzingen bietet im Heimspiel dem Tabellenzweiten TSV Schmiden kräftig Paroli, präsentiert sich auf Augenhöhe. Einige individuelle Fehler führen am Ende zur 29:30-Niederlage.

Ditzingen - Nach dem Schlusspfiff ist Jörg Kaaden, Handball-Trainer der TSF Ditzingen, sichtlich enttäuscht etwas abseits der Mannschaft auf der Bank gesessen und musste die vorherigen Szenen für sich noch einmal Revue passieren lassen. Kurz davor hatte seine Mannschaft, die mitten im Abstiegskampf steckt, gegen den jetzt aktuellen Tabellenzweiten der Württembergliga, den TSV Schmiden, äußerst knapp mit nur einem Tor Differenz (29:30) verloren. Auch zur Halbzeitpause waren die Gastgeber nur mit einem Treffer 13:14 zurückgelegen. „Ein so enges Ergebnis ist fast noch schlimmer als eine deutliche Niederlage“, sagte Kaaden, „wir haben verloren, nicht weil der Gegner so stark war, sondern weil wir es einfach nicht schaffen, über die gesamten 60 Minuten konstant zu bleiben, sondern uns immer wieder zwischendurch individuelle Fehler leisten“, haderte er.

 

Diesmal knickte die Mannschaft gleich zu Beginn der zweiten Hälfte ein, startete, als noch 15 Minuten zu spielen waren, bei einem Rückstand von fünf Toren (19:24) eine fulminante Aufholjagd. Hier glänzten vor allen Dingen der eingewechselte Torwart Michael Biehl mit seinen Paraden sowie Hannes Eisele, der allein in dieser Phase vier Treffer hintereinander erzielte und am Ende mit elf Toren der beste Schütze dieser Partie war.

Ein Spiel auf Augenhöhe lieferten sich zu Beginn beide Mannschaften – mit abwechselnder Führungsarbeit. Mehr als ein Tor lagen sie nie auseinander. Pech für Yannick Herleth, als er in der 29. Minute seinen Siebenmeter optimal antäuschte, Schmidens Torhüter Maximilians Baldreich in die Knie ging – und der Ditzinger dann den Ball vor dem freien Tor an die Latte knallte und den Ausgleich verpasste. David Thomitzni hielt, nachdem er den letzten Angriff der Gäste in der ersten Halbzeit pariert hatte, seine Mannschaft mit 13:14 auf Tuchfühlung. Erste Unkonzentriertheiten schlichen sich nach dem Seitenwechsel in das Ditzinger Spiel ein. „Da haben wir die Bälle vorne einfach weggeschmissen“, sagte Jörg Kaaden später. Diese Unsicherheiten nutzen die Gegner, um sich selbst mit schnellen Ballwechseln und schnellen Angriffen einen Fünf-Tore-Vorsprung zu erarbeiten. David Thomitzni im Tor der Ditzinger hatte bei den mächtigen Würfen aus dem Rückraum in so mancher Situation keine Chance. Er machte seinem Kollegen Michael Biehl Platz. Und der präsentierte sich in Top-Form, brachte seine Mannschaft wieder heran. Hannes Eisele erzielte in der 51. Minute den viel umjubelten 24:24-Ausgleichstreffer. Ditzingen war wieder im Spiel. Allerdings schafften es die Gastgeber nicht, beim Stand von 25:25 in Überzahl ein Zeichen zu setzen. Stattdessen war erneut Schmiden immer einen kleinen Schritt voraus – Jan Hellerich brachte den TSV dann, als noch vier Minuten zu spielen waren, mit 29:27 in Front. Ditzingen verkürzte, Schmiden legte 30 Sekunden vor dem Schlusspfiff noch einmal nach und bejubelte schon hier den Sieg. Denn Ditzingen blieb nur noch die Zeit, mit dem Treffer von Maik-Daniel Fandrich auf 29:30 zu verkürzen. TSF Ditzingen: Thomitzni, Biehl, Eisele (11/2), Falkenburger (4), Haselbauer (2), Fandrich (2), Kienle, Mastalirz (1), Ruoff (4), Dömötör, Cipa (2), Herleth (1), Weber, Zwicker (2).