Handball: Regionalliga-Derby Echterdinger Aufholjagd ohne Happy End

Die Echterdinger Trainerin Mona Binder sah nur 20 gute Minuten ihrer Mannschaft – am Ende zu wenig für einen Erfolg gegen den Tabellenführer. Foto: Günter Bergmann

Die Frauen der HSG Leinfelden-Echterdingen unterliegen dem Tabellenführer HSG Stuttgart/Metzingen II mit 25:26. Von der neuen Trainerin gibt es Lob, aber auch einige Kritik.

Lokalsport : Franz Stettmer (frs)

Was wäre gewesen, wenn sie schneller so in die Gänge gekommen wären? Oder wenn die Begegnung noch zwei, drei Minuten länger gedauert hätte? „Dann hätten wir es geschafft“, ist die Trainerin Mona Binder überzeugt. Doch „Hätte, wäre, wenn“ zählen bekanntlich nicht. Tatsächlich haben die Handballerinnen der HSG Leinfelden-Echterdingen am Samstagabend zwar eine starke Aufholjagd hingelegt – allerdings ohne Happy End für sie. Am Schluss stand im Regionalliga-Derby gegen den somit weiterhin verlustpunktfreien Tabellenführer HSG Stuttgart/Metzingen II eine knappe 25:26-Heimniederlage.

 

„In den letzten 20 Minuten haben wir auf dem Niveau gespielt, auf das wir wollen“, bilanziert Binder. Stabil in der Abwehr, mutig und zielstrebig im Angriff. Zuvor allerdings, sagt die Echterdinger Einsteigerin, „haben sich einfach zu viele Fehler eingeschlichen“. Ein Teil eines Entwicklungsprozesses. Wäre wohl auch vermessen gewesen, zu erwarten, dass unter einem neuen Coach gleich von Beginn alles problemlos funktioniert. Binder selbst bezeichnet sich als „sehr taktische Trainerin“. „Abstimmung und Laufwege fehlen noch“, hat sie erkannt, „es braucht Zeit, bis so etwas bei den Spielerinnen in Fleisch und Blut übergeht.“

Immerhin gute Ansätze sind aber schon da. Und der aktuelle Gegner war ja auch nicht einer aus der 08/15-Kategorie, sondern als letztlich unglücklicher Drittliga-Absteiger der vergangenen Saison einer der aktuellen Titelfavoriten. In der Bundesliga-Reserve des Fusionsvereins tummeln sich die Talente. An diesem Spieltag lag das Durchschnittsalter im Aufgebot bei gerade einmal 18 Jahren. Katharina Goldammer reüssierte als beste Torschützin. Die U-19-Nationalspielerin und Tochter der Gäste-Trainerin Veronika Goldammer traf achtmal. In der Woche zuvor gegen Schwaikheim hatte sie sogar zwölfmal eingenetzt. Dicht auf den Fersen war ihr in der Statistik diesmal Ida Gaugisch (6/2). Letzterer wurden die Handball-Gene ebenfalls schon in die Wiege gelegt. Ihr Vater ist der Frauen-Bundestrainer Markus Gaugisch.

Zur Pause liefen die Echterdinger Gastgeberinnen bereits einem 11:16-Rückstand hinterher. Und spätestens beim 14:20 schien die Sache durch – dies, obwohl die beiden eingesetzten Torhüterinnen Franziska Lieb und Luisa Thellmann unter anderem drei Siebenmeter abwehrten. Dann aber kam das erwähnte Aufbäumen und wurde aus dem vermeintlichen Langweiler doch noch ein finaler Krimi. „Die Mannschaft hat sich aus ihrem Loch herausgerissen“, lobt Binder. Das ist das, was es trotz der schließlich ersten Saisonniederlage an Positivem mitzunehmen gibt.

Für Binders Team lagen bei den Toren Leonie Strack und Julia Rienhardt vorn (jeweils 5). Nun folgt erst einmal Krautfest-Auszeit, bevor es am 26. Oktober mit dem nächsten Heimspiel gegen Frisch Auf Göppingen II weitergeht.

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