Lange Zeit war offen, ob Handball-Weltmeister Michael Kraus seinen Vertrag in Bietigheim erfüllen wird. Er macht es – sogar für weniger Geld.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Bietigheim - Spielt er weiter – oder hört er auf? Diese Frage hat zuletzt die Bietigheimer Handballfans umgetrieben, nachdem sich ihr Star Michael Kraus nach dem Saisonabbruch und dem damit verpassten Wiederaufstieg in die Bundesliga seine Zukunft lange offen gelassen hat und über den Sommer auch mit der Fertigstellung seines Fitnessclubs in Göppingen beschäftigt war. Nachdem die Mannschaft des Zweitligisten SG BBM in dieser Woche in die Saisonvorbereitung eingestiegen ist, sind die Würfel gefallen – der 36-Jährige hängt noch eine Saison dran, nachdem er ohnehin noch einen Vertrag bis 2021 hatte.

 

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„Dieser wäre für uns aber schwer darstellbar gewesen“, gibt SG-Geschäftsführer Bastian Spahlinger unumwunden zu, wobei der Spieler dem Verein nun entgegen gekommen ist und auf einen großen Teil seines Gehalts in der kommenden Runde verzichtet. „Mimi ist ein großartiger Sportler und Mensch. Dies zeigt auch seine proaktive Bereitschaft dazu“, sagt Spahlinger. „Er identifiziert sich voll mit der SG und wird unserem jungem Team mit seiner Klasse und Erfahrung weiterhelfen.“

Im Gegenzug muss der Weltmeister von 2007 erst Ende des Monats wieder zum Team stoßen. „Ich habe noch ordentlich Sprit im Tank und möchte mithelfen, die SG dahin zu bringen, wo sie in meinen Augen hingehört – in die erste Liga“, sagt Kraus.

Das ist ganz im Sinne des Trainers Hannes Jon Jonsson, der stets betont hatte: „Ein Spieler wie er kann seine Karriere nicht so beenden.“ Sprich, in der zweiten Liga. Die beginnt für die SG BBM Bietigheim am 10. Oktober mit dem Heimspiel gegen Bayer Dormagen – und Michael Kraus.