In der Württembergliga der Frauen zeigt Gastgeber Leonberg/Eltingen gegen die SG H2Ku Herrenberg II eine schwache erste Halbzeit. In die zweiten 30 Minuten geht’s mit großem Kampfgeist, am Ende gibt es ein 29:29 (13:19).

Leonberg - Mit einem 29:29-Remis (13:19) endete am Samstagabend die Handballpartie in der Württembergliga der Frauen zwischen dem SV Leonberg/Eltingen und der SG H2Ku Herrenberg. Angesichts des Spielverlaufs im Sportzentrum zog Leonbergs Trainer Sebastian Krüger trotz der großen Enttäuschung ein positives Fazit. „Die Mannschaft hat seit langem mal wieder einen Rückstand aufgeholt und bewies in der zweiten Hälfte großen Kampfgeist, da müssen wir in den nächsten Spielen anknüpfen.“ Jeder Punkt zähle im Abstiegskampf, deshalb hatte sich Krüger gegen die Herrenberger Frauen, die ebenfalls mit dem Rücken zur Wand stehen, auch einiges ausgerechnet.

 

Verspielt hat Gastgeber Leonberg/Eltingen den Sieg in der ersten Halbzeit. Die fing zunächst ganz vielversprechend mit vier Toren von Alice Steegmüller an. Auch Johanna Helms setzte sich immer wieder in Szene. So legten die Gastgeberinnen bis zur 15. Minute immer ein Tor vor. Dann allerdings verloren sie den Faden, in der Abwehr fanden sie keinen Zugriff und im Angriff fehlten die Ideen und der Mut. „Die Leistung war da einfach schlecht“, sagte Sebastian Krüger, „in der Körpersprache hat man gemerkt, dass die Sicherheit fehlt.“ Die Partie wurde zerfahren, die technischen Fehler häuften sich. Herrenberg packte die Schwächephase der Leonberger Frauen am Schopf und bauten bis zur Pause den Vorsprung auf sechs Tore aus.

Nach dem Seitenwechsel schien das Spielchen so weiter zu gehen wie bisher. Die Gastgeberinnen agierten ohne Selbstvertrauen, nutzen ihre hundert prozentige Chancen nicht. Beispielsweise nach einem schönen Ballgewinn, als Johanna Helms den Tempogegenstoß einläutete und die nach vorne eilende Julika Schneider anspielte – und die wiederum im Eifer des Gefechtes frei vor dem Tor den Ball über die Herrenberger Keeperin Isabel Göhlich ins Aus lupfte. Doch so schnell gaben die SV-Frauen nicht auf, zumal es auch im Herrenberger Team nicht mehr rund lief. Plötzlich kam wieder Bewegung ins Spiel der Gastgeberinnen. Der Wille, siegen zu wollen, war wieder da. Treffer um Treffer holten sie auf. Und in dieser Phase kullerten die Bälle auch mal mit Glück ins Tor. In der 45. Minute erzielte Sophie Pelz das 23:24, Leonie Weckerlein glich zum 26:26 aus, die wurfstarke Johanna Helms traf zur viel umjubelten 27:26-Führung. Leonberg war wieder präsent und hellwach, kämpfte jetzt um jeden Ball. Eine weitere Schlüsselszene war der gehaltene Siebenmeter von Sophie Straub, die für Maike Rother eingewechselt wurde. Auf der anderen Seite hielt auch Isabell Göhlich mit zwei starken Paraden ihre Mannschaft im Rennen. Die letzten Minuten waren ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Herrenberg ging mit einem Siebenmeter wieder in Führung. Johanna Helms traf nur die Latte, glich dann mit einem Strafwurf aus und wurde wenig später für zwei Minuten auf die Bank geschickt. Weniger als eine Minute waren noch zu spielen Josephine Khelfi traf von links außen zum 29:28. Herrenberg setzte nach – 29:29. Noch eine halbe Minute. Sebastian Krüger nahm eine Auszeit. Letzter Angriff der Leonberger – doch es blieb beim 29:29. Am Ende war es ein gerechtes Unentschieden – einen Sieg hätte keiner der beiden Teams so richtig verdient gehabt. SV Leonberg/Eltingen: Rother, Straub, Schneider (2), Pelz (2), Platz (1), Weckerlein (4), Kübler, Helms (9/2), Khelfi (1), Steegmüller (9), Steiner, Schwarz (1).