Das war spektakulär: Die Handballer der HSG Böblingen/Sindelfingen haben das Verbandsliga-Duell bei der SpVgg Mössingen mit 38:36 gewonnen. „Das war eine ganz starke Leistung von uns“, freute sich Trainer Marco Cece. Diese hat vor allem gezeigt, wie gefährlich seine Mannschaft sein kann, wenn sie ins Laufen kommt.
Die Parte war vor allem von den beiden Offensivreihen geprägt – sowie von den starken Keepern. Und das, obwohl es im gesamten Spielverlauf keine zwei Minuten gab, in denen kein Treffer fiel. In der Steinlachhalle ging von Beginn an die Post ab. „Da war ganz viel Tempo drin“, sagten die Cece-Brüder. Obwohl mit Frederik Todt, Marvin Seeger und Lowis Englert drei ihrer Schlüsselspieler fehlten. Dafür sprangen andere in die Bresche. Rechtsaußen Marian Heinkele agierte von Anfang an richtig treffsicher, erzielte mit seinem bereits dritten Tor in den ersten acht Minuten das 5:5. „Das zeigt einfach, dass wir die ganze Mannschaft brauchen“, betonten die Coaches.
Es ging Schlag auf Schlag weiter. In doppelter Überzahl setzten sich die BöSis auf 12:9 ab. Diesen Vorsprung konnten sie jedoch nicht lange aufrechterhalten. Was auch daran lag, dass sowohl Kevin Gsell im Kasten der HSG als auch sein Gegenüber Friedrich Gückel eine ganz starke Quote von nahezu 40 Prozent gehaltenen Bällen aufwiesen. „Das ist fast unglaublich bei mehr als 30 Treffern in der ersten Hälfte“, staunte Marco Cece beim Pausenstand von 15:16 nicht schlecht. Das zeigte allerdings auch, dass beide Abwehrreihen nicht wirklich Zugriff bekamen.
Doch genau das spielt den BöSis aktuell in die Karten. „Wir brauchen unsere schnelle Offensive und die einfachen Tore.“ Als diese direkt nach Wiederanpfiff ausblieben, schien den Gästen das Spiel aus den Händen zu gleiten. Doch dann schlug die Stunde von Dominic Rose. Der Neuzugang übernahm Verantwortung, verkürzte per Siebenmeter wieder auf 17:18. Heinkele und er ließen jeweils zwei weitere Treffer folgen. Tim Negler baute die Führung beim 22:19 erstmals auf drei Treffer aus. „Wenn es ein Manko gibt, dann, dass wir das Spiel in dieser Phase nicht zugemacht haben“, so Cece.
Obwohl die Keeper längst nicht mehr so ein starker Faktor waren, ließen die Gäste nun zu viel liegen. Eine Viertelstunde vor Ende kam Moritz Maaß in den Kasten, vereitelte das erste Mal in dieser Runde einen Siebenmeter. Das gab seinem Team nochmals Aufwind. Doch fünf Minuten vor dem Ende war der Vorsprung aufgebraucht. Die Partie war beim 32:32 wieder völlig offen.
„In dieser Phase hätte das Spiel auch kippen können“, wusste Cece. „Doch wir sind cool geblieben.“ Obwohl Ruben Gesk die Hausherren das erste Mal seit langer Zeit sogar wieder in Führung brachte. Doch Jonas Grosser nagelte den Ball von Linksaußen dreimal in Folge in die Maschen. In der letzten Minute lenkte Maaß den Abschluss von Gesk an den Pfosten. Michael Fangerow traf zum vielumjubelten Endstand. „Mit so einer geschlossenen Leistung und 38 Toren gewinnst du die Spiele“, freuten sich auch die Ceces.
HSG Böblingen/Sindelfingen: Gsell, Maaß, Thiruvarudsri, Floer, Heinkele (10), Negler (3), Spitzl (1), Fangerow (4), Neuberger (2), Ruhmund, Rose (10/davon 4 Siebenmeter), Grosser (5), Bock (1), Frommer (2).