Die Verbandsliga-Handballer der HSG Böblingen/Sindelfingen unterliegen Primus TV Oeffingen – und zwar ersatzgeschwächt. Dadurch wirkte beim 28:33 ein Comebacker mit.
Die Handballer der HSG Böblingen/Sindelfingen haben in der Verbandsliga die Überraschung gegen den Tabellenführer verpasst. Am Ende war der TV Oeffingen bei der 28:33-Niederlage der Gastgeber einfach zu stark. Zumindest unter den Voraussetzungen am Samstagabend. „Wir sind nicht mehr so weit weg von den Top-Teams wie noch vor ein paar Jahren“, fand Trainer Marco Cece. „Da hätten wir dieses Spiel wahrscheinlich deutlicher verloren.“
Doch bereits am Samstagmorgen haben sich die Bedingungen für das Kräftemessen mit dem Spitzenreiter schlagartig verschlechtert. Marvin Seeger, Marian Heinkele und Joshua Ruhmund haben krank abgesagt. Damit blieb mit Jonas Grosser nur noch ein etatmäßiger Außenspieler übrig.
Die 300 Zuschauer in der Sindelfinger Sommerhofenhalle staunten nicht schlecht, als deshalb Urs Bonhage beim Aufwärmen mitmischte. „Wir haben ihn gebraucht. Und als wir ihn gefragt haben, hat er nicht lange gezögert“, freuten sich die beiden Trainer und Brüder Vito und Marco Cece, dass Bonhage seine Handballschuhe noch einmal ausgepackt hat. Nach zehn Minuten stand er erstmals seit seinem geplanten Karriereende im Sommer wieder auf dem Feld.
Zu diesem Zeitpunkt lieferten sich beide Mannschaften ein Duell auf Augenhöhe. Der starke Dominic Rose überraschte die Abwehr der Gäste immer wieder mit seinen Unterarmwürfen. Lowis Englert warf sich voll rein, blockte erst einen Wurf und erzielte kurz darauf im Nachsetzen die erste BöSi-Führung zum 6:5. „Mit unserem Tempo haben wir ihnen wehgetan“, analysierte Marco Cece.
Doch in den zehn Minuten vor der Halbzeit glitt seiner Truppe das Spiel aus den Händen. Sie machte nun ein paar Fehler zu viel – und die Gäste bestraften jeden davon postwendend. Als die HSG in Unterzahl agierte, schlossen die Oeffinger zweimal ins leere Tor ab, schon stand es 10:14 aus Heim-Sicht. Dazu kam das Pech, als Michael Fangerow einen Siebenmeter an die Latte setzte. „Diese Phase ärgert mich“, haderte Cece. Auch, weil er erst eine Minute vor der Pause die Auszeit nahm. Da stand es allerdings bereits 11:17. „Die hätten wir früher nehmen sollen.“
Denn nachdem die Hausherren in der Halbzeit die Fehler angesprochen hatten, lief es besser. „Da haben wir unser schnelles Spiel wieder auf die Platte gebracht.“ Moritz Maaß begann seinen Abend mit einer starken Parade. Grosser verkürzte im Gegenstoß. Dann erzielte Bonhage seinen Comeback-Treffer zum 14:18. Kurz darauf brachte Englert die Hausherren im Gegenstoß beim 20:23 erstmals wieder auf drei Treffer ran.
Doch immer dann, wenn sie wieder in Reichweite waren, schafften es die Gäste, eine Schippe draufzulegen. Als Fangerow ein zweites Mal an der Latte scheiterte und Fynn Fröschle im Gegenzug das 30:25 für die Oeffinger markierte, schienen fünf Minuten vor dem Ende die Hoffnungen zu schwinden. Positiv war dennoch, dass die BöSis nicht aufsteckten, durch Englert noch einmal auf 28:31 verkürzen konnten. Doch auch in den letzten beiden Minuten agierte der Spitzenreiter einfach zu clever. Um dagegen etwas auszurichten, hätte die HSG mehr als eine starke Leistung gebraucht.
HSG Böblingen/Sindelfingen: Gsell, Maaß, Thiruvarudsri; Englert (8), Gatzweiler, Neuberger, Negler, Spitzl (2), Bonhage (3), Fangerow (2), Todt (1), Bock (1), Rose (10/davon 1 Siebenmeter), Grosser (1), Dörner, Frommer.
