Für die Verbandsliga-Handballer der SG H2Ku Herrenberg II gab es am Vorabend des Tags der deutschen Einheit nichts zu feiern. Gegen die TG Schömberg setzte es für die Sieben von Trainer Marcel Kohler ein deutliches 22:32 (11:17), das auch in dieser Höhe verdient war.
Die TG-Anhänger sorgten in der Haslacher Halle mindestens für einen Gleichstand unter den 120 Zuschauern und fast schon auswärts für Heimspielatmosphäre. Akustisch waren sie ohnehin überlegen. Das lag auch am Auftritt ihrer Mannschaft, die dem Spiel von Beginn an ihren Stempel aufdrückte. Die Gastgeber wehrten sich zwar nach Kräften, hatten aber keine reelle Siegchance.
Marcel Kohler betitelte es mit den Worten: „Willkommen in der Verbandsliga.“ Hatte der Herrenberger Trainer in den beiden Auftaktpartien noch mit Zählbarem liebäugeln können, war das Urteil dieses Mal nach Spielschluss ein ganz anderes. „Wir hatten über 60 Minuten keine Siegchance“, räumte er ein. Im Gegensatz zum Derby bei der HSG Böblingen/Sindelfingen gab es keine Unterstützung aus dem Oberligakader. Von der A-Jugend stand nur Lennart Lohrer im Aufgebot des Aufsteigers. „Wir haben im Laufe der Woche entschieden, ihn dosiert einzusetzen“, bezog sich der Trainer auf das Talent.
Natürlich konnte auch Lohrer nicht verhindern, dass sich die Gäste früh absetzten. Mit ihrer Körperlichkeit sorgten sie in der H2Ku-II-Abwehr immer wieder für helle Aufregung. Die wehrte sich zwar nach Kräften, musste dies allerdings allein im ersten Durchgang mit sechs Zeitstrafen bezahlen. Im Prinzip war so das Spiel beim 4:10 nach einer knappen Viertelstunde gelaufen.
Die Hausherren stabilisierten sich im Laufe der ersten Hälfte etwas, das 11:17 zur Pause war jedoch noch immer deutlich genug. Die Marschroute konnte nur noch Schadensbegrenzung heißen. Dass es zu keiner Wende mehr kommen würde, zeigte sich recht schnell. Zwei verworfene Bälle und drei technische Fehler der SG K2Ku II mussten in den ersten fünf Minuten notiert werden. Die TG legte erstmals zehn Tore vor (13:23).
Dennoch gab es immer wieder Lichtblicke im Auftritt der Gastgeber. So konnte Sven Rinderknecht, der im zweiten Abschnitt für Nicolas Rhotert ins Tor kam, noch wichtige Akzente setzen. Insgesamt wechselten sich aber bei vielen Spielern Licht und Schatten zu oft ab. „Uns fehlt einfach die Konstanz über die 60 Minuten“, so Kohler.
Was er als konstant gut gesehen haben dürfte, war die Einstellung seines Teams. Bis zur letzten Minute wurde um jeden Ball gekämpft, die Abwehr stand am Ende wieder sicherer und vorne rackerte Oliver Kohler mit seinen Nebenleuten unermüdlich.
SG H2Ku Herrenberg II: Rhotert, Rinderrknecht; Lo. Kälbly, Kohler (1), Lohrer (3), Turek (1), Ehler (3), Eckert (4/davon 1 Siebenmeter), Fritz (3), Mannherz (1), Braitmaier (4), Bühler (2), Kretschmann, Gogl, Kahlich, Mezger.