Handball-Vorschau Duelle mit starken Aufsteigern stehen im Blickpunkt

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Vor allem die Handball-Verbandsligisten gehen mit Respekt in Spiele mit Neulingen. Bracks dreifache Warnung vor dem HBW II.

Die Saison ist noch jung, steht aber nicht mehr ganz am Anfang. Deshalb werden wohl viele Handballer Arne Staiger vom Management des Verbandsligisten TSV Deizisau zustimmen, wenn er vor der anstehenden Aufgabe sagt: „Die Partie ist leicht richtungsweisend.“ In jedem Fall bringt das kommende Wochenende viele interessante Begegnungen.

 

Männer – 3. Liga

Dass man sich überlegen sollte, ob man vor einem Spiel zu lange auf die Tabelle schauen sollte, dafür ist die Ausgangslage beim TSV Neuhausen vor der Aufgabe beim HBW Balingen-Weilstetten II am Samstag (19.30 Uhr) ein gutes Beispiel. Denn dann erspart man dem Trainer zu viele Worte des Warnens. Die Neuhausener sind mit 9:3 Punkten Fünfter, der HBW mit 2:10 Vorletzter. Maddogs-Coach Daniel Brack befürchtet zwar nicht, dass seine Spieler die Partie auf die leichte Schulter nehmen werden, denn sie wissen, dass die Saison bislang zwar recht gut läuft, „wir aber noch wachsen müssen und als Gebilde noch keinen kritischen Moment zu überstehen hatten“. Ob es dazu in Balingen kommen wird, ist die Frage. Brack nennt aber gleich drei Punkte, die ihm Respekt einflößen: „Erstens weiß man beim HBW II nie, wer aufläuft, und die Mannschaft ist auch wieder komplett. Zweitens macht sie der schlechte Saisonstart umso gefährlicher. Drittens ist es die einzige zweite Mannschaft in der Liga, die in der Bundesligahalle des Vereins aufläuft – da wird von außen nicht viel kommen und wir müssen uns gegenseitig unterstützen, was die Stimmung betrifft.“ Da es aber eine der nicht ganz so weiten Auswärtsfahrten ist, hofft er, dass der eine oder andere Fan aus Neuhausen das Team unterstützen wird.

Regionalliga

In der Schafhausäckerhalle kommt es am Samstag (20 Uhr) zum Duell zweier Teams, die zuletzt eine Niederlage kassiert haben – wobei Gastgeber TV Plochingen nach bislang einem Sieg aus sechs Spielen und dem jüngsten 23:30 beim TuS Steißlingen mehr unter Druck steht als Gegner HSG Albstadt. Die Plochinger wussten allerdings, dass die Saison und vor allem deren Anfangsphase nach dem personellen Umbruch und der Verjüngung nicht leicht werden würde. Dass hinter dem Einsatz von Leitwolf Axel Steffens aufgrund von Knieproblemen ein Fragezeichen steht, hilft da auch nicht gerade – die Mannschaft wird den Unsicherheiten allerdings eine Menge jungen Enthusiasmus entgegensetzen und ihre Chance suchen.

Der schwache Auftritt bei der 30:34-Niederlage gegen den HC Neuenbürg steckte den Handballern der HSG Ostfildern noch ein paar Tage in den Knochen. Vor dem Spiel am Samstag (20 Uhr) beim TV Neuhausen/Erms ist für Teammanager Matthias Dunz deshalb völlig klar, „dass uns die vielen Fehler und das Kopflose nicht noch mal passieren dürfen“. Denn gegen den nicht optimal gestarteten, aber nicht nur nach Dunz’ Meinung starken Aufsteiger wird es so oder so nicht leicht: „Die Neuhausener müssen sich noch finden, aber unter anderem mit dem langjährigen Maddog Patrick Letzgus, den Bauer-Brüdern und zwei super Torhütern haben sie eine sehr gute Mannschaft – das wird richtig schwer.“ Optimistisch stimmt ihn, dass es bei der HSG personell wieder deutlich besser aussieht. Neben einigen zuletzt angeschlagenen Spielern steht auch Dominik Keim nach seinem Ausflug mit den California Eagles zur Club-WM in Kairo wieder zur Verfügung.

Oberliga

Aufsteiger SG Hegensberg/Liebersbronn ist stark gestartet und mit 6:2 Punkten Zweiter. Am Samstag (20 Uhr) erwartet die Mannschaft die SG Langenau/Elchingen, die mit umgekehrtem Punkteverhältnis auf dem drittletzten Platz steht. Ist die Favoritenrolle damit klar verteilt? Ganz und gar nicht, findet SG-Coach Veit Wager: „Die HSG ist extrem erfahren und hat viel Qualität.“ Er zählt den Gegner jedenfalls „eindeutig zum oberen Drittel dieser Liga“. Das Heli-Team aber ist vorbereitet. „Wir sind gut drauf und werden auch diesmal einen guten Matchplan haben“, sagt Wager, „mal schauen, was gegen Langenau geht.“

Der TSV Wolfschlugen erwartet zeitgleich als Sechster den Neunten TV Hardheim. Sorgen bereitete den Wolfschlugenern in dieser Woche eine Krankheitswelle im Team, die die Trainingsarbeit erschwerte und auch den Kader für die Partie für Samstag verkleinern könnte.

Frauen – Oberliga

„Es war eine sch... Trainingswoche“, sagt auch Trainer Christoph Hönig vom TSV Denkendorf und braucht einige Zeit, um die Liste der Ausfälle aufzuzählen. „Und dann geht es auch noch gegen so einen starken Gegner.“ Am Samstag (16 Uhr) erwarten die Denkendorferinnen die noch verlustpunktfreie HSG Bargau/Bettringen. „Aber wir haben einen breiten Kader, von 18 Spielerinnen können 13 spielen“, erklärt Hönig. Es sei zwar „blöd, dass gerade im Rückraum so viel wegbricht, aber dann bekommen eben diejenigen mehr Einsatzzeiten, die sonst nicht so viel spielen“. Aufgeben jedenfalls gilt nicht. Der TSV Köngen tritt derweil als Vierter am Sonntag (17.30 Uhr) beim Siebten VfL Pfullingen an.

Männer – Verbandsliga

Alle vier Männer-Verbandsligisten der Region haben am Wochenende ein Heimspiel, drei davon am Sonntag – und drei bekommen es mit einem starken Aufsteiger zu tun. Am Samstag (20 Uhr) erwartet der TSV Denkendorf den TV Bartenbach. Es ist das Duell Erster gehen Vorletzter, aber Denkendorfs Torhüter Benedikt Schrade warnt vor dem Neuling, bei dem Manuel Haas und die Rascher-Brüder in der Region bestens bekannt sind. „Wir schätzen die Bartenbacher stärker ein, als es die Tabelle aussagt“, warnt Schrade. Schlüssel zum Erfolg sollen „eine starke Abwehr wie in der ersten Hälfte im Spiel zuletzt in Laupheim und schnelle Tore über die erste und zweite Welle“ sein. Was Schrade und alle anderen Denkenforfer freut: Nick Riehs, der sich einen Wadenbeinbruch zugezogen hatte, wurde in dieser Woche erfolgreich operiert und ist guter Dinge.

Mit dem HV Rot Weiß Laupheim bekommt es nun am Sonntag (17 Uhr) der TV Reichenbach zu tun. Und Co-Spielertrainer Daniel Roos sagt in Bezug auf diese Mannschaft, aber auch die Bartenbacher und den Tabellenzweiten TV Gerhausen generell: „Die Aufsteiger sind in dieser Saison nicht ohne.“ Von den Laupheimern, die sich ordentlich verstärkt haben, erwartet er ein körperlich hartes Spiel. Und auch hier gilt es wie bei den Kollegen in Denkendorf, mit einer starken Abwehr und Tempospiel Lösungen zu finden. „Wir müssen die großen Leute der Laupheimer in Bewegung halten“, fordert Roos – und ist optimistisch, den Konkurrenten in der Tabelle zu überholen.

Zur selben Zeit erwartet Absteiger TSV Deizisau den weiteren Aufsteiger aus Gerhausen. Und auch Arne Staiger vom TSV-Management spricht mit großem Respekt vom Gegner. „Die Gerhausener haben einen richtig starken Rückraum, wir müssen die Intensität hoch halten“, sagt er und ist gleichzeitig etwas mehr als verhalten optimistisch: „Wir werden von Spiel zu Spiel besser. Wir können Gerhausen schlagen, wenn wir an die guten Phasen der vergangenen Spiele anknüpfen. Aber wir dürfen nicht nachlassen.“

Das Team Esslingen trifft derweil am Sonntag (17. 30 Uhr) auf die SG Ober-/Unterhausen und damit auf ein seit Jahren bekanntes Teams. Man könnte fast meinen, Team-Spieler Benedikt Frohna hätte sich bei seinen Aussagen mit Denkendorfs Schrade und Reichenbachs Roos abgesprochen: „Es wird ein physisches Spiel gegen einen robusten Gegner, wir wollen uns mit unserem Tempospiel mit der ersten und zweiten Welle durchsetzen.“ Und so soll nach dem Erfolg zuvor gegen den TSV Betzingen der zweite Saisonsieg folgen.

Frauen – Verbandsliga

Die Handballerinnen der SG Hegensberg/Liebersbronn wollen am Sonntag (17 Uhr) den vierten Sieg im vierten Saisonspiel einfahren. Die Voraussetzungen in der Partie beim Fünften HSG Winterbach/Weiler scheinen günstig, denn die Berghandballerinnen strotzen nach den jüngsten Auftritten nur so vor Selbstvertrauen.

Männer – Landesliga

Der Punktverlust beim 30:30 bei der HSG Ermstal nervt Trainer Marco Schwab vom TSV Neuhausen II immer noch. Umso wichtiger ist ihm, dass sein Team am Samstag (19. 30 Uhr) gegen EK Bernhausen wieder einen Sieg einfährt: „Ich will die Punkte unbedingt holen.“ Es ist das erste Aufeinandertreffen der Neuhausener in einem Pflichtspiel mit EK überhaupt, dennoch gibt es ein Wiedersehen. „Ich freue mich auf Kreisläufer Thomas Haag, der bei uns bleibende Spuren hinterlassen hat, mit uns zwei Aufstiege gefeiert hat und nach Bernhausen zurückgegangen ist“, erklärt Schwab. In Erinnerungen geschwelgt wird aber erst nach dem Spiel.

Der TSK Köngen tritt eine halbe Stunde später bei der HSG Owen/Lenningen an und möchte dem ersten Saisonsieg zuletzt den zweiten folgen lassen – und damit den noch enttäuschender gestarteten Gegner bei null Punkten halten.

Frauen – Landesliga

Nach allerdings erst einem Saisonspiel noch ohne Zähler ist auch der HC Wernau. Am Sonntag (18 Uhr) hat das Team im „Spätspiel“ beim TB Neuffen keine leichte Aufgabe vor sich.

Männer – Bezirksoberliga

Fünf zweite Teams der Region sind im Bezirksoberhaus am Start und sie belegen fünf der sechs letzten Plätze der Tabelle. Es wird also Zeit, da unten rauszukommen. Zwei Mannschaften treffen am Wochenende direkt aufeinander, und zwar am Samstag (18 Uhr) der Neunte TSV Denkendorf II und der Letzte HSG Ostfildern II. Dieses Duell zeigt allerdings, dass manchmal ein zweiter Blick auf das Tableau zur Einordnung hilft. Zwar steht Schlusslicht Ostfildern II nach drei Spielen noch ohne Punkt da, die Denkendorfer dagegen zwar in der Tabelle ebenfalls nicht ganz so toll, 3:3 Punkte sehen da aber schon freundlicher aus.

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