Die Handballer des TSV Schmiden konnten in diesem Jahrtausend in heimischer Sporthalle erst zwei Stadtderbys gegen den Nachbarn SV Fellbach gewinnen: vor gut zehn Jahren mit 28:27 und zuletzt im November 2018 mit 36:25. An diesem Freitagabend, 20.30 Uhr, empfangen sie zum neunten Mal die SVF-Mannschaft, von der sie sich in der vergangenen Saison in der Württemberg-Liga mit einem 32:32-Unentschieden getrennt haben. „Wir freuen uns tierisch drauf. Man merkt in diesen Tagen das Knistern im Team“, sagt Benjamin Koch, seit dieser Runde Trainer des TSV Schmiden, für den es das erste Nachbarschaftstreffen in Fellbach sein wird. Auch für Marc Ihlefeldt, den Coach des SV Fellbach, ist das Spiel in Schmiden eine Derbypremiere in dieser Konstellation. Der Verbund des TV Oeffingen, der dritte im Bunde der Stadt Fellbach, empfängt am Sonntag, 17 Uhr, die Gäste des TV Neuhausen/Erms.
In so einem Spiel sind die Akteure immer besonders motiviert
Matthias Fischer kann sich noch gut an das Remis in der vergangenen Saison erinnern. Auf den Tag genau vor neun Monaten beteiligte der Rückraumspieler des TSV Schmiden sich an der finalen Spielaktion, die Sekunden vor Schluss zum Unentschieden führte. Gut für den 28-Jährigen, dass er rechtzeitig zum Stadtderby zurück ist von einer beruflichen Fortbildung. Gut auch für Benjamin Koch, dass der treffsichere Schütze, seit 2015 beim TSV Schmiden, wieder im Aufgebot steht. „In so einem Spiel sind wir immer extra motiviert, das Derby ist immer etwas Besonderes“, sagt Matthias Fischer.
Ein Sieg im Stadtderby beflügelt mehr als andere Siege
Das gilt in diesem Fall auch für Marc Ihlefeldt, der an diesem Freitag unter anderen auf Manuel Koch, seinen ehemaligen Mitspieler beim SKV Oberstenfeld, trifft. Der jüngere Bruder des TSV-Trainers Benjamin Koch ordnet mit seiner Erfahrung den Abwehrverbund des Tabellendritten der Württemberg-Liga. „Die Schmidener haben einen guten Rückraum, ein gutes Tempospiel, aber wir brauchen die zwei Punkte für die Moral“, sagt Marc Ihlefeldt, dessen Rechnung aus der vergangenen Woche nicht aufgegangen ist. Nach der Heimniederlage zum Rundenstart gegen die zweite Vertretung der SG BBM Bietigheim (33:36) und dem Unentschieden beim TV Oeffingen (28:28) wollte er vor fünf Tagen gegen die Gäste des TSV Wolfschlugen zwei Zähler sammeln, um dann das „Vier-Punkte-Spiel“ in Schmiden zu gewinnen. Selbstverständlich gibt es auch bei einem Sieg in diesem Stadtderby nur zwei Punkte, aber er beflügelt eben doch ein wenig mehr als gewöhnliche Erfolge. Zuletzt mussten die Handballer des SVF jedoch eine 33:36-Heimniederlage einstecken und hinken in der Tabelle ein wenig hinterher.
Der TSV Schmiden ist nach drei Spielen im Soll
Die Schmidener Mannschaft ist dagegen mit zwei Siegen aus drei Spielen im Soll, wenn es nach ihrem Trainer geht. Benjamin Koch sagt nun: „Es gibt nichts Cooleres, als ein Derby zu spielen vor so vielen Zuschauern.“ Vielleicht doch: Wie wäre es zum Beispiel mit dem dritten Derbysieg in heimischer Sporthalle in diesem Jahrtausend?