Bei Handball-Zweitligist SG BBM Bietigheim läuft der Vertrag von Trainer Hannes Jon Jonsson am Saisonende aus. Bleibt der Isländer oder geht er? In Handballkreisen wird auch der Name eines prominenten Spaniers gehandelt.

Sport: Jürgen Frey (jüf)

Bietigheim-Bissingen - Es läuft wieder rund bei Handball-Zweitligist SG BBM Bietigheim. Nach einem auch coronabedingt sehr zähem Start hat das Team von Trainer Hannes Jon Jonsson sechs der vergangenen acht Spiele gewonnen. Mit nunmehr 14:12 Punkten steht der Ex-Bundesligist nur noch drei Punkte von Platz vier entfernt. „Wir haben nach einer schweren Phase wieder Selbstvertrauen getankt und sind auf einem richtig guten Weg“, sagt Jonsson vor der Partie an diesem Samstag (19.30 Uhr) bei seinem ehemaligen Verein ThSV Eisenach.

 

Vertrag läuft aus

Der Vertrag des Isländers – seit Februar 2019 als Nachfolger von Ralf Bader bei der SG BBM – läuft am Saisonende aus. Bei der Frage, wie es in der neuen Runde weitergeht, wird der 40-Jährige etwas einsilbig und weicht aus: „Diese Frage sollte der Verein beantworten, ich fokussiere mich voll auf das Spiel in Eisenach und will dort unbedingt gewinnen“, sagt Jonsson. Bei der SG war am Freitag weder der Geschäftsführer noch der Sportliche Leiter erreichbar.

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In Handballkreisen kursiert seit Tagen der Name von Iker Romero. Dem früheren Weltklassespieler – Weltmeister mit Spanien 2005, Champions-League-Sieger 2005 und 2011 mit dem FC Barcelona – soll eine Anfrage aus Bietigheim vorliegen. Seit 2017 fungiert der 40-Jährige als Co-Trainer von Carlos Ortega bei Bundesligist TSV Hannover-Burgdorf. Nun steht er vor der grundsätzlichen Entscheidung, mit Ortega eventuell noch einmal zu verlängern, oder erstmals als Cheftrainer zu arbeiten. Einen Bezug zu Württemberg hätte Romero zumindest über seine Ehefrau, mit der er zwei Kinder hat: Ex-Nationalspielerin Laura Steinbach ist in Bad Urach aufgewachsen und spielte von 2000 bis 2005 für die TuS Metzingen.

Spanier im Trend

Unabhängig davon, ob Bietigheim und Romero zusammenfinden oder nicht: Spanische Trainer liegen in Deutschland derzeit hoch im Kurs. Ähnlich wie nach dem EM-Triumph 2016 von Dagur Sigurdsson mit Deutschland, als die Isländer sehr gefragt waren, liegen nach den spanischen EM-Titeln 2018 und 2020 und dem aktuellen WM-Bronze nun offenbar die Iberer im Trend. Roi Sanchez, der Co-Trainer des FC Barcelona, wird von Sommer an Chefcoach beim TVB Stuttgart. Und auch bei den Rhein-Neckar Löwen wird als einer der möglichen Nachfolger von Martin Schwalb ein Spanier gehandelt: Raul Alonso, früher Jugendcoach und Co-Trainer von Alfred Gislason beim THW Kiel, trainiert derzeit den weißrussischen Champions-League-Club Meshkov Brest.