Der Handball-Zweitligist TV Bittenfeld hat am Samstag mit einem 24:21-Sieg beim TV Hüttenberg den Aufstieg in die Bundesliga zu 99,9999 Prozent klar gemacht. Der Bittenfelder Geschäftsführer Jürgen Schweikardt spricht im Interview über den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte.

Sport: Gerhard Pfisterer (ggp)

Bittenfeld - Immer wieder Hüttenberg. Dort, wo die Handballer des TV Bittenfeld 2006 in ihrer ersten Zweitligasaison am Ende noch wundersam den Abstieg abwendeten, machten sie am Samstag nun mit einem 24:21-Sieg den Aufstieg in die erste Liga zu 99,9999 Prozent klar. Es ist der größte Erfolg der Vereinsgeschichte.

 
Herr Schweikardt, war die Feier in der Nacht auf Sonntag im Bittenfelder Vereinsheim jetzt schon die Aufstiegsparty oder ist da noch was in Planung?
Faktisch sind wir ja noch nicht aufgestiegen. Das war einfach eine Feier nach einem ganz großen Schritt. Die offizielle Feier folgt am nächsten Montag nach dem Essen-Spiel zum Saisonabschluss am Sonntag.
Vor Jahren musste nach einer Aufstiegsfeier das Wohnzimmer im Hause Ihres Vaters, der das Team damals trainierte, neu gestrichen werden. Droht dem Vereinsheim nächsten Montag das gleiche Schicksal?
Wir machen die Feier draußen in einem Zelt, deshalb kann das nicht passieren. Aber das Schicksal hat das Vereinsheim schon in der Nacht auf Sonntag nach der Rückkehr aus Hüttenberg ereilt – es hat erst sehr, sehr spät zugemacht. Wir haben durchgefeiert. Der letzte Spieler war am Sonntag erst um 15 Uhr daheim.
Warum hat der Aufstieg nun geklappt?
Wir haben uns die letzten zwei Jahren konstant entwickelt. Wir waren nach Platz vier in der vergangenen Saison sicher die Mannschaft mit dem meisten Druck. Ich bin stolz, wie sie dem standgehalten hat.
Stolz sind Sie sicher auch, dass der Erfolg mit fünf Spielern aus der eigenen Jugend in Michael Schweikardt, Florian Schöbinger, Alexander Heib, Michael Kienzle und Michael Seiz gelungen ist?
Insgesamt sind es sogar neun Spieler aus der Region, die davor noch nie höherklassig gespielt hatten. Das wird manchmal bei uns vergessen, weil wir das nicht so rauskehren.
Jetzt können Sie die Planung für die erste Liga finalisieren. Was ändert sich denn?
Es geht erst mal darum, den Kader weiterzuentwickeln. Und wir schauen, wie oft wir in der Porsche-Arena spielen können. Wir wollen möglichst oft dort spielen – immer wenn wir das Gefühl haben, sie füllen zu können.
In welche Region steigt der Etat von aktuell etwas mehr als 1,5 Millionen Euro?
Das ist noch nicht komplett absehbar. Ich denke aber, dass wir die Zwei-Millionen-Euro-Grenze überschreiten werden.
Ist eine Namenänderung à la TVB Stuttgart angedacht, um die Marke TV Bittenfeld in Stuttgart weiter zu schärfen?
Da gibt es nichts Konkretes. Ich kann jedoch nicht leugnen, dass es in unserem Umfeld diskutiert wird.
Ihre württembergischen Rivalen TV Neuhausen und SG BBM Bietigheim sind in den vergangenen Jahren auf- und gleich wieder abgestiegen. Warum hat der TV Bittenfeld Ihrer Meinung nach bessere Aussichten?
Ich will uns da überhaupt nicht vergleichen. Wir wollen einen eigenen Weg gehen. Es ist noch zu früh, die Frage zu beantworten. Wir haben aber auf alle Fälle den Vorteil, in der Porsche-Arena und der Scharrena spielen zu können. Das gibt uns Entwicklungspotenzial. Die Strukturen sind geschaffen. Wir können uns darauf konzentrieren, das Team weiterzuentwickeln.