Nach der letzten Begegnung vor der neuerlichen Corona-Zwangspause, am 17. Oktober des Vorjahres, kommt keine weitere hinzu: Pascal Diederich hört nach rund drei Jahren beim Handball-Verbandsligisten TV Oeffingen auf.

Oeffingen - Wahrscheinlich hätten die Spieler ihren Trainer Pascal Diederich besonders innig umarmt. Wahrscheinlich hätte der Abteilungsleiter Christoph Keller nach dem Spiel in Weinstadt seinem Trainer einen Blumenstrauß überreicht. Und wahrscheinlich wären die Handballer des TV Oeffingen noch bis spät zusammengesessen – trotz der 27:34-Niederlage. Wenn sie denn nur gewusst hätten, dass diese Begegnung am 17. Oktober des Vorjahres zugleich das letzte Spiel des Trainers Pascal Diederich gewesen wäre. Wer konnte damals schon ahnen, dass dieser zweite Lockdown in der Corona-Pandemie im März 2021 immer noch andauern würde? Und so ist Pascal Diederichs Abschied von den Oeffinger Handballern ein ganz anderer geworden. Nachdem er sich entschieden hatte, sein Amt aus persönlichen Gründen niederzulegen, traf er seine Spieler bei einem Online-Meeting, um seine Entscheidung bekannt zu geben und zu erklären: „Die Aufgabe hat viele Körner gekostet, und ich kann nicht gewährleisten, dass ich sie mit dem gleichen Aufwand fortführen kann. Ich möchte wieder mehr Zeit für mich, meine Familie und meine Freunde haben. Ich bin handballsatt.“ Mit ihm wird auch sein Assistent Stefan Blind aufhören.

 

Auch der Assistenztrainer Stefan Blind hört auf

Die Entscheidung von Pascal Diederich fällt in eine handballfreie Zeit. Am Mittwoch haben die Verbände entschieden, diese Saison zu annullieren, es geht also für die Handballer des TV Oeffingen nach Lage der Dinge erst im September in der Verbandsliga weiter. Dann ohne Pascal Diederich, der sie vor fast genau drei Jahren übernommen hatte. Zunächst rettete er sie vor dem Abstieg aus der Landesliga, dann schaffte er mit dem Verbund den Sprung in die neu gegründete Verbandsliga – der größte Erfolg in der Abteilungsgeschichte. „Der Abschied tut uns sehr weh, Pascal war die Ideallösung auf dieser Position. Aber wir respektieren seine Entscheidung“, sagt Christoph Keller, der nun auf der Suche nach einem Nachfolger ist und dabei von Pascal Diederich unterstützt wird.

Der 40-jährige Realschullehrer wird aber bestimmt noch einmal nach Oeffingen zurückkehren. Sobald es die Situation zulässt, möchte er seinen Ausstand feiern: „Wir hatten ja eine Superzeit miteinander.“ Dann werden ihn die Spieler sicherlich besonders innig umarmen. Und vielleicht bekommt er dann auch vom Abteilungsleiter Christoph Keller einen Blumenstrauß überreicht – als Dank für sein gut dreijähriges Engagement beim TVOe.