Der kroatische Spitzenspieler Ivano Balic kommt mit der HSG Wetzlar in die Oeffinger Sporthalle. Im Rahmen des Eisele-Cups des TV Bittenfeld trifft der Handball-Bundesligist dort am Freitagabend (19.30 Uhr) auf die Kadetten Schaffhausen.

Sport: Gerhard Pfisterer (ggp)

Oeffingen - Im Jahr 2003 wurde er Weltmeister, 2004 Olympiasieger, 2005 spanischer Meister sowie von 2009 bis 2012 jeweils kroatischer Meister und Pokalsieger. 2013 wechselte er zur HSG Wetzlar – und am Freitag (19.30 Uhr) kommt Ivano Balic mit dem Bundesligisten HSG Wetzlar in die Oeffinger Sporthalle. Der mittlerweile 35-jährige Welthandballer der Jahre 2003 und 2006 tritt dort mit seiner Mannschaft im Rahmen des 3. Eisele-Cups des Zweitligisten TV Bittenfeld in der Region Stuttgart an. Der Wetzlarer Gegner ist in einer Neuauflage des letztjährigen Endspiels der amtierende Schweizer Meister und Pokalsieger Kadetten Schaffhausen um den Trainer Markus Baur, der 2007 mit der deutschen Nationalmannschaft als Spieler den Weltmeistertitel gewann.

 

„Nach aktuellem Stand ist Ivano Balic beim Eisele-Cup dabei“, bestätigt der Wetzlarer Marketingleiter Alexander Finke, nachdem der Kroate den Trainingsstart nach Weihnachten noch wegen eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel verpasst hatte. Nur der deutsche Nationaltorwart Andreas Wolff und der französische Rechtsaußen Guillaume Joli fehlen bei dem Bundesligisten aufgrund ihrer Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Katar ebenso wie der Anfang des Monats am Meniskus seines linken Knies operierte Schwede Kristian Bliznac.

Ivano Balic hört nach dieser Saison auf

„Es ist ein sehr interessantes Spiel mit besonderen Leuten“, sagt Christoph Keller, der Abteilungsleiter des TV Oeffingen. Bei einem zufälligen Treffen mit dem Bittenfelder Trainer und Geschäftsführer Jürgen Schweikardt ist die Idee aufgekommen, dass die TVOe-Handballer eine Begegnung des Eisele-Cups ausrichten könnten. Zugleich leiteten die beiden in die Wege, dass die Oeffinger am 27. März das Vorspiel zum Zweitliga-Auftritt des TV Bittenfeld in der Porsche-Arena gegen den ThSV Eisenach bestreiten werden. Gegner werden die Stuttgarter Kickers sein.

Doch zunächst einmal sind die TVOe-Ballwerfer am Freitag abseits des Spielfeldes gefordert. Die Spieler der drei Männerteams und die Spielerinnen des Frauenteams kümmern sich um die Essens- und Getränkeausgabe, kassieren den Eintritt oder fungieren als Ordner. Zwischen 100 und 150 Karten sind bereits für das attraktive Duell in Oeffingen verkauft. „Wir sind auf alles vorbereitet. Ich hoffe auf 300 Zuschauer, das wäre schon eine schöne Zahl“, sagt Christoph Keller. „Es ist eine tolle Sache, dass Ivano Balic in Oeffingen aufläuft oder auch Markus Baur da sein wird.“

Ivano Balic ist der einzige Handballer in der Geschichte, der bei fünf aufeinanderfolgenden Großereignissen zum wertvollsten Akteur gekürt wurde – von der Europameisterschaft 2004 bis zur Weltmeisterschaft 2007. Nach erfolgreichen Zeiten in Kroatien und Spanien wechselte er nach der Insolvenz von Atlético Madrid 2013 überraschend in die hessische Provinz zur HSG Wetzlar. „Wir haben schnell gemerkt, dass die Wellenlänge stimmt“, sagt Alexander Finke. „Wetzlar sei wie sein Split, hat er einmal gesagt – nur ohne Meer. Und dass er seine Karriere einmal in Wetzlar beenden werde.“ Das wird bald Realität, Anfang Juni.

Die Verpflichtung war für die HSG Wetzlar ein Coup

Denn am Mittwoch gab der Club bekannt, dass Ivano Balic nach dieser Runde aufhören wird. „Ich kann schon heute sagen, dass es sich gelohnt hat nach Wetzlar zu kommen“, sagt der kroatische Ausnahmekönner. „Wenn ich im Sommer zurückschauen werde, dann hatte ich zwei unheimlich tolle Jahre hier. Der Club ist professionell geführt, in der Mannschaft stimmt es, und die Fans sind meiner Meinung nach die besten der Liga. Es ist wirklich eine Ehre, im grün-weißen Trikot zu spielen!“

Die Verpflichtung von Ivano Balic bescherte der HSG Wetzlar ungekannte Aufmerksamkeit. „Medial war das ein richtiger Coup. Er hat die Medien angezogen, und wir haben das Graue-Maus-Image ablegen können nach 17 Jahren in der Bundesliga“, sagt Alexander Finke. „Ihm wurde nachgesagt, eine Diva zu sein. Doch er ist komplett das Gegenteil. Er ist ein sehr introvertierter, familiärer Mensch und eine unglaubliche Führungsfigur in der Mannschaft.“

Im zweiten Halbfinale des 3. Eisele-Cups spielen am Freitagabend um 20 Uhr in der Marbacher Stadionhalle der Gastgeber TV Bittenfeld und der finnische Erstligist HC West. Das Spiel um Platz drei (15 Uhr) und das Finale (17 Uhr) werden am Samstag abermals in der Hugo-Kunzi-Sporthalle in Feuerbach ausgetragen.