Das Handelsabkommen in Fernost zeigt deutlich, dass sich die wirtschaftlichen Gewichte verschoben haben, kommentiert unser EU-Korrespondent Markus Grabitz.

Korrespondenten: Markus Grabitz (mgr)

Brüssel - Die führenden Wirtschaftsnationen Ostasiens und des Pazifikraums haben das weltweit größte Handelsabkommen abgeschlossen. Zölle zwischen mächtigen Volkswirtschaften wie China und Japan, aber auch zwischen aufstrebenden Nationen wie Vietnam und Korea werden in den nächsten Jahren schrittweise abgebaut. Die Bedeutung dieses so genannten RCEP-Abkommens (Regionale Umfassende Wirtschaftspartnerschaft) ist kaum zu unterschätzen. Es wird positive Auswirkungen haben auf die wirtschaftliche Entwicklung in den 15 Ländern, die es abschließen. Die 2,2 Milliarden Menschen – immerhin ein Drittel der Weltbevölkerung – können auf neue Jobs und Wohlstandsgewinne hoffen. Der Deal in Fernost muss den Europäern zu denken geben. Er macht deutlich, dass Deutschland, Frankreich und Italien, die lange Zeit unter den sieben größten Industrienationen der Welt waren, massiv an Bedeutung eingebüßt haben. Ihr wirtschaftspolitisches Gewicht ist nur noch in der EU und nicht nationalstaatlich relevant.