Bei einem Tübinger Teilort sei beispielsweise nach Verhandlungen ein Alternativstandort gefunden worden, der den Bewohnern weniger Belastung gebracht und obendrein die Empfangsqualität verbessert habe. „Sie als Kommune haben es in der Hand, mit den Mobilfunkanbietern zu verhandeln“, widersprach Gutbier dem Baubürgermeister. Ein Anbieter werde einen Standort kaum ablehnen, sofern dieser bessere Empfangsqualitäten habe.

 

Auch wenn Matthias Klopfer auf eine Stellungnahme des grün geführten Stuttgarter Umweltministeriums verwies, wonach Mobilfunkstrahlung innerhalb der Grenzwerte unbedenklich sei, und monierte, dass seine Verwaltung nicht noch mehr Aufgaben übernehmen könne, blieben die Ausschussmitglieder der CDU und der Grünen auf Linie. Es sei klar, dass „die Politik den Grenzwert nicht verändere, nachdem sie Milliardenerlöse mit den Verkauf der Mobilfunkfrequenzen gemacht habe, sagte der CDU-Fraktionschef Hermann Beutel. Er plädierte dafür, ein Konzept zu erarbeiten – trotz der Kosten: „Wir geben ja auch einen Haufen Geld für andere Gutachten aus.“ Andrea Sieber (Grüne) pflichtete ihm bei und forderte die Stadt auf, wegen eines geplanten Mobilfunkmastes zu verhandeln, der am Otilienberg im Süden der Kernstadt beantragt sei. Das Landratsamt sehe den Mast wegen der Nähe zur Landesstraße kritisch, die Stadt könne dies zur Grundlage von Verhandlungen mit den Mobilfunkanbietern machen, riet Sieber.

Auch wenn der Rathauschef sich sträubte, votierte eine Ausschussmehrheit am Ende der Debatte dafür, dass die Verwaltung bis zum September einen Vorschlag für ein Mobilfunkkonzept und dessen Kosten erarbeiten soll.