Zwischen Oberndorf und Klaffenbach beginnt die Erkundung des instabilen Bodens – eine Voraussetzung für die dringend nötige Sanierung der Landesstraße 1080.

Rems-Murr : Frank Rodenhausen (fro)

Die Straße windet sich durch den Welzheimer Wald, vorbei an steilen Hängen – eine Verbindung mit landschaftlichem Reiz, aber auch mit geologischen Risiken. Seit dem verheerenden Unwetter im Juni 2024 steht die Landesstraße 1080 zwischen Klaffenbach und Welzheim unter besonderer Beobachtung.

 

Einseitige Sperrung der L1080: Verkehr und Radweg betroffen

Nun beginnt ein weiteres Kapitel in der mühseligen Wiederherstellung: Wie das Regierungspräsidium Stuttgart mitteilt, starten ab dem kommenden Montag, 14. April, Baugrunduntersuchungen im Abschnitt zwischen Oberndorf und Klaffenbach. Sie sollen klären, wie es unter der Oberfläche aussieht – dort, wo Stabilität beginnt und Unsicherheit ihren Ursprung hat. Die Erkenntnisse sollen die Grundlage für die Sanierung der Brückenkonstruktion liefern – und damit ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Wiederherstellung der durch Unwetter stark geschädigten Strecke sein.

Für die Dauer der Arbeiten wird die L 1080 auf einer Länge von etwa 70 Metern einseitig gesperrt. Der Verkehr wird mit einer Ampel geregelt. Der parallel verlaufende Geh- und Radweg bleibt in dieser Zeit vollständig geschlossen. Fußgänger können einen gesicherten Notweg nutzen. Die Maßnahme soll bis zum 17. April abgeschlossen sein.

Die Notwendigkeit der Erkundung ergibt sich aus den dramatischen Ereignissen des Sommers 2024. Damals hatten extreme Regenfälle im Welzheimer Wald zu massiven Hangrutschungen geführt. Besonders betroffen war der Streckenabschnitt zwischen Klaffenbach und Welzheim. Geröll und aufgeweichter Boden unterspülten die Straße, rissen Böschungen mit sich und ließen Teile der Fahrbahn in die Tiefe sinken. Über Monate war die L 1080 für den Verkehr vollständig gesperrt, erst im Dezember 2024 konnte sie wieder einspurig freigegeben werden – unter strengen Auflagen und regelmäßiger Kontrolle durch das Straßenbauamt.

Schon jetzt kommt es mitunter zu langen Staus wegen der Ampel bei der Laufenmühle. Foto:  /Frank Eppler

Die derzeitige Stabilität der Strecke ist trügerisch: Höhenbegrenzungsanlagen mit Kameras, engmaschige Kontrollgänge und eine provisorische Ampelregelung sichern notdürftig den Verkehr. Doch klar ist: Eine dauerhafte Lösung kann es nur mit einer umfassenden Sanierung geben.

Trügerische Stabilität: Sanierungsbedarf der L1080 im Fokus

Dazu zählen nicht nur neue Asphaltdecken, sondern auch tiefgreifende Sicherungsmaßnahmen – vom Einbau von Stützkonstruktionen bis zur Hangsicherung mit Stahlankern.

Der Bereich an der Ränkenbachbrücke ist dabei nur ein Mosaikstein im Gesamtkonzept. Neben dem Viadukt an der Laufenmühle und den neuralgischen Punkten bei „Kellerklinge“ und „Schmalenberg“ gehört der Abschnitt bei Oberndorf zu den am stärksten gefährdeten Zonen. Das Regierungspräsidium hat sich zum Ziel gesetzt, die Bauarbeiten im Laufe des Sommers zu beginnen.