Reportage: Frank Buchmeier (buc)

Nach gut einer Stunde ist die Wohnzimmerlesung vorbei. Das Publikum klatscht rhythmisch, so als fordere es eine Zugabe. Hannes Finkbeiner bedankt sich strahlend. „Gibt es Fragen?“

 

Ein Baseballkappen-Träger, Mitte 20, will wissen, wie viel vom realen Hannes in der Romanfigur Henry stecke. „Auch ich liebe seit meiner Jugend Heavy Metal, war viel auf Rockfestivals unterwegs, mag keinen Früchtetee und halte alle Nazis für gehirnamputiert“, antwortet Hannes Finkbeiner. Alles Weitere gerne im Anschluss bei einem Bierchen.

Es werden dann einige Flaschen Tannenzäpfle. Gegen halb vier schläft Hannes Finkbeiner mit einem mittleren Seegang im Kopf auf dem Sofa ein. Um acht muss er sich auf den Heimweg machen, in Braunschweig erwarten ihn seine Frau Francesca und sein zweijähriger Sohn Theo. Der Schriftsteller Hannes Finkbeiner schleppt 17 Bücher zum ICE, 13 hat er nach der Lesung in der Altbauwohnung verkauft. Glücklicherweise hat seine Frau eine Festanstellung.