Der tief im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga steckende Verein Hannover 96 findet eine Lösung in der Trainerfrage. Nach StZ-Informationen steht Frontzecks Nachfolger fest: Thorsten Fink.

Stuttgart - Was soll Michael Frontzeck (51) denn jetzt auch sagen – außer dass er sich nur auf die letzten beiden Saisonspiele in Augsburg und gegen Freiburg konzentriert? Danach weiß der Trainer ja, ob er mit Hannover 96 den Abstieg aus der Fußball-Bundesliga noch verhindert hat oder ob seine Mannschaft in der Relegation gegen den Tabellendritten der zweiten Liga um den Klassenverbleib kämpfen muss. Ein offenes Geheimnis ist jedoch, dass die Tage von Frontzeck bei 96 so oder so gezählt sind. Die Kurzmission des erst am 21. April verpflichteten Ex-Nationalspielers endet nach dieser Runde. Nach StZ-Informationen steht auch schon sein Nachfolger fest: Thorsten Fink (47).

 

Dazu passt die Nachricht aus Zypern, die am Montag nicht nur auf der Insel im Mittelmeer reichlich Verwunderung ausgelöst hat. Demnach trennten sich Apoel Nikosia und Fink mit sofortiger Wirkung, obwohl das Team zwei Punkte vor Apollon Limassol auf dem ersten Platz liegt und damit beste Aussichten auf den Titelgewinn besitzt. Dennoch wurde der noch mit einer beidseitigen Option bis Juni 2016 versehene Vertrag von Fink aufgelöst – auf Betreiben von Apoel, wie zu hören ist. Offenbar hat der Verein von den Plänen des Trainers erfahren, für den der Weg nach Hannover damit frei ist.

Die Entscheidung, nicht mehr auf den erst im Januar engagierten Fink zu setzen, sei „schwierig, aber notwendig“ gewesen, teilte Apoel mit. Weiter hieß es in der Stellungnahme lediglich, dass Fink den Club „als Freund verlässt und dass wir ihm das Beste für seine Karriere wünschen.“ Diese Laufbahn soll jetzt bei Hannover 96 fortgesetzt werden, das in einem Umbruch ist.

Total unzufrieden

Denn der mächtige Präsident Martin Kind ist total unzufrieden mit der Entwicklung, was er vor allem Dirk Dufner anlastet. So war es der Manager, der Tayfun Korkut im Dezember 2013 geholt hat. Zusammen mit dem erfolglosen und im April wieder entlassenen Trainer stellte Dufner den Kader zusammen. Deshalb steht auch er vor dem Aus. Aus dem Umfeld des Clubs verlautet, dass er durch Rouven Schröder (Bremen) ersetzt wird – eventuell im Verbund mit dem früheren DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig. Auch ein Kandidat war ursprünglich Oliver Kreuzer, aber er scheidet inzwischen wohl aus, weil er im September 2013 als damaliger Sportchef des Hamburger SV den Trainer Fink gefeuert hat. Dass die beiden in Hannover wieder ein Gespann bilden könnten, erscheint vor diesem Hintergrund ausgeschlossen.

Nach fast zwei Jahren steht Fink also vor seinem Comeback in der Bundesliga, in der er zwischen 1994 und 2004 für den Karlsruher SC und den FC Bayern insgesamt 242 Spiele bestritten hat. Als Coach landete er über den FC Ingolstadt und Basel im Oktober 2011 beim HSV. Er rettete die Mannschaft zuerst vor dem Abstieg, um anschließend jedoch die Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb zu verpassen. Nach dem Ende seines Auftritts in Hamburg war Fink 16 Monate arbeitslos – bis dann Apoel Nikosia gerufen hat.

Zuvor hatte er sich immer wieder bei verschiedenen deutschen Clubs ins Gespräch gebracht oder bringen lassen, unter anderen auch beim FC Schalke und dem VfB Stuttgart. In Hannover sind nun nur noch ganz wenige Details zu klären, ehe die Zusammenarbeit verkündet werden kann. Passieren wird das aber aller Voraussicht nach erst, wenn klar ist, zu welcher Liga die Mannschaft künftig gehören wird.

An dieser Stelle kommt dann wieder Frontzeck ins Spiel. Schließlich soll seine Konzentration auf die finalen zwei Begegnungen keinesfalls gestört werden.