Für einen kuriosen Moment im baden-württembergischen Landtag sorgt Hans-Ulrich Rülke. Denn der FDP-Fraktionschef zitiert nicht nur einen zeitlosen Hit – vielmehr hat er auch noch die passende CD für Winfried Kretschmann parat.

Stuttgart - So häufig werden Songtexte aus den 80er Jahren nicht im Landtag vorgetragen, weshalb die Performance von Hans-Ulrich Rülke am Donnerstag auch für fraktionsübergreifendes Gelächter sorgte – auch wenn der FDP-Fraktionschef nicht sang, sondern den Refrain nur vorlas.

 

Rülke (weniger als Musiker, mehr als bissiger Rhetoriker bekannt) machte sich in der ersten Landtagsdebatte der Legislaturperiode über die „emotionale Verbindung“ von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Vize-Regierungschef Thomas Strobl (CDU) lustig. Wegen dieser habe sich Kretschmann nämlich für eine Wiederauflage der Koalition mit der CDU und gegen eine Ampel mit SPD und FDP entschieden. So verbreite Strobl ja, Kretschmann habe zu ihm gesagt, „ohne dich hätte ich es nicht gemacht“.

Dabei müsse er an das Lied „Ohne dich“ denken von der „Münchener Freiheit“, sagte Rülke im Plenum. Und zitiert unter viel Gelächter die Songzeilen: „Ohne dich schlaf’ ich heut Nacht nicht ein. Ohne dich fahr’ ich heut’ Nacht nicht heim. Ohne dich komm’ ich heut’ nicht zur Ruh – das was ich will, bist du.“ Daraufhin schenkt er Kretschmann, der vor kurzem 73. Geburtstag feierte, das Lied auf einer CD. Und rät dem Regierungschef für den Fall, dass er mal wieder an Schlafstörungen leiden sollte: „Legen Sie’s einfach auf und denken an Herrn Strobl!“