Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Hantavirus-Erkrankungen im Südwesten stark zurückgegangen. Seit Beginn dieses Jahres wurden achtmal weniger Fälle gemeldet als im Vorjahreszeitraum.

Stuttgart - Die Zahl der Erkrankungen durch das sogenannte Hantavirus ist in diesem Jahr stark gesunken - nach einer deutlichen Zunahme im vergangenen Jahr. Seit Beginn dieses Jahres wurden im Südwesten 21 Hantavirus-Erkrankungen gemeldet, wie das Landesgesundheitsamt am Freitag mitteilte. Im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres seien es noch 168 Fälle gewesen. Als Grund für den Rückgang nannte die Behörde die schlechten Nahrungsbedingungen für Rötelmäuse. Sie sind Überträger des Virus.

 

Da der Fruchtertrag bei Buchen und Eichen im Land zuletzt sehr gering gewesen sei, fänden Rötelmäuse weniger Nahrung. Es sei daher im gesamten Jahr mit deutlich weniger Hantavirus-Fällen zu rechnen. Im vergangenen Jahr hatte es landesweit 833 Erkrankungen gegeben. Die Mäuse übertragen das Virus durch Ausscheidungen.

Infektionen mit dem Hantavirus rufen laut dem Landesgesundheitsamt meist Erkrankungen mit grippeähnlichen Symptomen hervor - hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen; zudem Übelkeit oder Erbrechen. Auch die Nieren können beeinträchtigt werden, bis hin zu akutem Nierenversagen. Nur die Symptome können behandelt werden, eine Impfung gibt es nicht.

Die meisten Erkrankungen traten in Baden-Württemberg entlang der Schwäbischen Alb auf. Teile Oberschwabens, das Rheintal und der Südschwarzwald waren seltener oder kaum betroffen.