Und weil die Mäuse nicht sehr wanderlustig sind, sondern für gewöhnlich in der Region bleiben, in der sie ein großes Nahrungsangebot finden, können Experten eine relativ sichere Prognose abgeben: Gibt es ein Mastjahr, gibt es auch mehr Mäuse – und in den darauf folgenden Monaten auch mehr Viren.

 

Man wird sich hierzulande daran gewöhnen müssen, dass Hantaviren häufiger auftauchen: „Aus Sicht der Forstexperten im Land gibt es eine gewisse Tendenz zu etwas häufigeren Masten“, sagt der Ministeriumssprecher Wippel. Diese Tendenz könnte mit dem Klimawandel im Zusammenhang stehen.

Eine wissenschaftliche Untermauerung gibt es für diese These bislang nicht, aber sie gilt unter Epidemiologen als sehr wahrscheinlich: In den vergangenen zwei Jahren hatten zwei Studien aus Schweden und Frankreich ergeben, dass höhere Temperaturen wohl vermehrt zu Nierenerkrankungen führen würden, die durch Hantaviren ausgelöst werden.

Doch die für den Erreger günstigen Umweltfaktoren seien nicht die einzigen Gründe, warum die Zahlen der Hantaviren-Infektionen insgesamt zunehmen würden, sagt der Stuttgarter Nierenspezialist Schwenger: Inzwischen wissen Ärzte recht gut über die Krankheit Bescheid, weshalb sie öfters diagnostiziert wird. „So schwere Verläufe wie bei dem jungen Jogger sind bei dieser Infektionen zum Glück nicht so häufig.“ Die meisten, davon ist Schwenger überzeugt, kurieren sich zu Hause aus – ohne den Arzt aufzusuchen.

Grippeähnliche Beschwerden

Weltweit gibt es mindestens fünf Arten des Hanta-Erregers, die für den Menschen tödlich sind. In Deutschland verursacht die meisten Erkrankungen das Puumala-Virus, das grippeähnliche Beschwerden verursacht: Hohes Fieber, das mehr als drei Tage anhält, Kopfweh und Gliederreißen. Hinzu kommen die typischen Rückenschmerzen. Gefürchtet ist das Nierenversagen, weshalb Schwenger jedem dazu rät, sicherheitshalber einen Arzt aufzusuchen, wenn die Symptome auftreten. In der Regel heilt die Viruserkrankung aber ohne Spätschäden aus, sagt der Nierenspezialist. „Und vielleicht tröstet es, dass jeder, der einmal mit dem Hantavirus in Berührung gekommen ist, künftig immun dagegen ist.“

Einmal angesteckt, scheidet der Nager die Viren lebenslang über den Speichel oder den Kot aus. Menschen infizieren sich, indem sie den verunreinigten Staub einatmen – beim Auskehren von alten Schuppen beispielsweise oder wenn man querfeldein durch den Wald streift, so wie der junge Patient bei seiner Joggingrunde.

Im vergangenen Jahr konnten sich die Rötelmäuse und somit auch die Hantaviren optimal vermehren: Denn die Buchen und Eichen hatten ordentlich Früchte getragen – und so ein optimales Nahrungsangebot für die Nager geboten, bestätigt Jürgen Wippel, Sprecher des Landesministeriums für ländlichen Raum.

Mehr Viren als im Vorjahr

Und weil die Mäuse nicht sehr wanderlustig sind, sondern für gewöhnlich in der Region bleiben, in der sie ein großes Nahrungsangebot finden, können Experten eine relativ sichere Prognose abgeben: Gibt es ein Mastjahr, gibt es auch mehr Mäuse – und in den darauf folgenden Monaten auch mehr Viren.

Man wird sich hierzulande daran gewöhnen müssen, dass Hantaviren häufiger auftauchen: „Aus Sicht der Forstexperten im Land gibt es eine gewisse Tendenz zu etwas häufigeren Masten“, sagt der Ministeriumssprecher Wippel. Diese Tendenz könnte mit dem Klimawandel im Zusammenhang stehen.

Eine wissenschaftliche Untermauerung gibt es für diese These bislang nicht, aber sie gilt unter Epidemiologen als sehr wahrscheinlich: In den vergangenen zwei Jahren hatten zwei Studien aus Schweden und Frankreich ergeben, dass höhere Temperaturen wohl vermehrt zu Nierenerkrankungen führen würden, die durch Hantaviren ausgelöst werden.

Doch die für den Erreger günstigen Umweltfaktoren seien nicht die einzigen Gründe, warum die Zahlen der Hantaviren-Infektionen insgesamt zunehmen würden, sagt der Stuttgarter Nierenspezialist Schwenger: Inzwischen wissen Ärzte recht gut über die Krankheit Bescheid, weshalb sie öfters diagnostiziert wird. „So schwere Verläufe wie bei dem jungen Jogger sind bei dieser Infektionen zum Glück nicht so häufig.“ Die meisten, davon ist Schwenger überzeugt, kurieren sich zu Hause aus – ohne den Arzt aufzusuchen.

Grippeähnliche Beschwerden

Weltweit gibt es mindestens fünf Arten des Hanta-Erregers, die für den Menschen tödlich sind. In Deutschland verursacht die meisten Erkrankungen das Puumala-Virus, das grippeähnliche Beschwerden verursacht: Hohes Fieber, das mehr als drei Tage anhält, Kopfweh und Gliederreißen. Hinzu kommen die typischen Rückenschmerzen. Gefürchtet ist das Nierenversagen, weshalb Schwenger jedem dazu rät, sicherheitshalber einen Arzt aufzusuchen, wenn die Symptome auftreten. In der Regel heilt die Viruserkrankung aber ohne Spätschäden aus, sagt der Nierenspezialist. „Und vielleicht tröstet es, dass jeder, der einmal mit dem Hantavirus in Berührung gekommen ist, künftig immun dagegen ist.“