Angela Merkel präsentiert sich als Krisenmanagerin. Ihr erklärungsarmer Regierungsstil ist in schwierigen Tagen ein Manko. „Wir schaffen das“ heißt in diesem Fall: „Wir werden das Notwendige tun“. Das ist aber auch das Mindeste, was die Bürger erwarten dürfen, meint StZ-Autor Armin Käfer.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Stuttgart - Corona ist auch in der Bundesregierung Chefsache. Diesen Eindruck sollte die nach aufkeimender Kritik am Mittwoch anberaumte Pressekonferenz mit Angela Merkel vermitteln. Anders als ihre Kollegen Conte (Italien) und Kurz (Österreich) oder auch Bayerns Ministerpräsident Söder war sie zuvor nicht als Krisenmanagerin in Erscheinung getreten – was nicht heißt, dass sie die Tragweite dieser Seuche und deren Nebenwirkungen für die infizierte Wirtschaft unterschätzen würde. Merkel ist anders als die erwähnten Herren keine deklamatorische Politikerin. Sie pflegt einen erklärungsarmen Regierungsstil. In schwierigen Zeiten ist das ein Manko, weil der Anschein entstehen könnte, die Sorgen der Bürger würden nicht ernst genommen.