Er kann’s noch: Im Stuttgarter Schauspielhaus feiert Harald Schmidt ein fulminantes Comeback als Stand-up-Comedian. Auch nach seiner Bühnenabstinenz gehört er zu den Besten der Branche, was sich nicht zuletzt im Gespräch mit seinem Überraschungsgast Cornelius Meister zeigt.
Stuttgart - Die brennenden Fragen der Zeit stellt er sich am liebsten selbst. „Warum dieser Abend hier?“, fragt Harald Schmidt. „Ich sag’s Ihnen: Stuttgart is the Place to be“ – und die Lokalpatrioten im ausverkauften Schauspielhaus, also alle, heben ein Gejohle an, als feierten sie einen Popstar. Auch die zweite drängende Frage am Place to be beantwortet der Comedian ohne falsche Bescheidenheit: „Ein Sidekick? Wozu? Ich habe 41 Jahre gewartet, um diese Bühne für mich allein zu haben, ohne – wie heißt das? – Kollegen.“ Abermals freudiges Gejohle, obwohl der als Spaß-Messias gefeierte Kleinkünstler gegen Ende der Show, nachdem er auf seinem analogen Wecker das Fortschreiten der Zeit überprüft hat, doch einen Gast zu sich bittet. Begleitet von donnerndem „Rock and Roll“ kommt Cornelius Meister um die Ecke, Generalmusikdirektor der Stuttgarter Oper, der sich sonst eher keine Kreischgitarren von Led Zeppelin um die Ohren hauen lässt. Für Schmidt schon. Was macht man nicht alles für eine Legende!