Comedy war gestern, denn eigentlich gibt es inzwischen fast nichts, was der Entertainer und gelernte Schauspieler Harald Schmidt auf der Bühne oder dem Bildschirm noch nicht gemacht hat.

Berlin - Harald Schmidt (58), einer der profiliertesten Kabarettisten und Entertainer der deutschen Fernsehgeschichte, hat sich mit den Jahren immer mehr dem breiten Publikum geöffnet. Schon vor dem Ende seiner Late-Night-Show, die zuletzt im Pay-TV lief, rückte der Schwabe immer wieder als Kreuzfahrtdirektor beim ZDF-Klassiker „Das Traumschiff“ ins Bild.

 

Denn für den schlauen Fuchs war klar: Wo kann man sonst viel Ferien mit wenig Arbeit und hoher Gage so genial verbinden wie beim „Traumschiff“? Kürzlich zeigte er sich in einem dpa-Interview sehr wählerisch, was den Drehort angeht: „Es sollte schon Südtirol sein, die Südsee, Cornwall oder die Schweiz.“ Nun also der Schwarzwald.

Heimliche Schwäche fürs Melodram

Weil er ja schon immer eine heimliche Schwäche fürs Melodram hatte, erlaubte sich Schmidt im Herbst einen Abstecher zu Rosamunde Pilcher. Im Herbst stand er für den Film „Der Doktor und drei Frauen“ als hypochondrischer Adliger in England für das ZDF vor der Kamera - mit Tweedjackett mit Lederaufsätzen an den Armen, „so wie er es sich immer gewünscht hat“, hieß es zuvor von der Produktionsfirma.

In der ARD-Vorabendkrimireihe „SOKO Stuttgart“ wirkt der gelernte Schauspieler, der auch Ensemblemitglied am Staatstheater Stuttgart ist, ebenfalls mit, aber nicht auf der Seite des Gesetzes, sondern als Vergewaltiger. Ganz anders sein Auftritt im Schweizer Fernsehen: Dort moderierte Schmidt im Sommer das Magazin „Kulturplatz“.

Ende nächsten Jahres spielt er nun im neuen Schwarzwald-„Tatort“ den Kriminaloberrat Gernot Schöllhammer - ob es mehrere Folgen mit Schmidt werden, ist noch offen. Aber eines ist klar: Der alte Komiker ist immer wieder für eine Überraschung gut.