Bruder Siegfried studiert für uns die Matrikelbücher der Pfarrei Centa, um die Nachfahren ausfindig zu machen, die noch heute in Vinz’ Elternhaus wohnen und im Besitz jener Sterbetafel sind, auf denen die Gemeinde ihre 34 Gefallenen mit kleinen Porträts ehrte. Er fotografierte das Dokument ab und mailt es Wieczorek. Der betrachtet es aus der Distanz, um die Beschriftung nicht lesen zu können. Vinz erkennt er auf Anhieb.

 

Dank Bruder Siegfrieds Hilfe können wir die inzwischen 82-jährige Nichte von Vinz aufsuchen (Vater war einer von Vinzenz’ Brüdern). Ihr Sohn, ein pensionierter Polizist, präsentiert uns aus dem Nachlass seines Onkels vergilbte Fotos, auf denen Udo Wieczorek mühelos Personen identifiziert, über die er sich nie zuvor hätte kundig machen können.

Viele Fragen bleiben offen – auch die Frage, weshalb offenbar nur einige wenige Menschen eine solche „Erinnerung“ in sich herumtragen. Sind es besondere Fähigkeiten? Udo Wieczorek wehrt ab: Er fühle sich nicht als etwas Besonderes, sondern frage sich selbst immer wieder, warum gerade er mit einer solchen Last aus der Vergangenheit konfrontiert sei.