In schwierigen Zeiten ist es Handball-Bundesligist Frisch Auf Göppingen gelungen, erstmals seit 2012 wieder einen Hauptsponsor zu gewinnen. Der Coup mit einem milliardenschweren Software-Unternehmen ist aber auch mit dem Bruch einer Tradition verbunden.

Sport: Jürgen Frey (jüf)

Göppingen - Handball-Bundesligist Frisch Auf Göppingen hat erstmals seit dem Jahr 2012 wieder einen Hauptsponsor. TeamViewer, der an der Börse notierte Spezialist für Fernwartungs-Software mit Sitz in Göppingen, ist in den kommenden zwei Jahren der Hauptgeldgeber der Männer- und Frauen-Bundesligateams von Frisch Auf. „Wir sind sehr stolz auf diese Zusammenarbeit. Das ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung“, sagte Geschäftsführer Gerd Hofele bei der Pressekonferenz im Göppinger Rathaus.

 

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2012 war EnBW nach zwölf Jahre langer Zusammenarbeit als Hauptsponsor bei Frisch auf ausgestiegen. Das Energieunternehmen hatte rund 500 000 Euro pro Saison beigesteuert. Seitdem teilten sich mehrere Premiumsponsoren die Trikotbrust. TeamViewer, das es innerhalb kürzester Zeit vom kleinen Start-up zum milliardenschweren Softwarespezialisten schaffte, wird geschätzt mit einer knapp doppelt so hohen Summe als EnBW Frisch Auf unterstützen. Über die genauen Zahlen wurde Stillschweigen vereinbart. „Die Vision von Frisch Auf hat uns begeistert, wir wollen mithelfen, Frisch Auf wieder nach Europa zu führen“, sagte TeamViewer-Chef Oliver Steil. „Diese Kooperation ist ein neuer Meilenstein in der fünfzehnjährigen Geschichte von Teamviewer und eine einzigartige Gelegenheit, den Handballsport in Göppingen weiterzuentwickeln und zu prägen.“

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Allerdings ist der Coup auch mit dem Bruch einer Tradition verbunden: Auf Drängen des neuen Hauptgeldgebers werden die Heimtrikots der Göppinger Bundesliga-Handballteams künftig von der Farbe blau dominiert. Bei den traditionsbewussten Fans dürfte dies hohe Wellen schlagen. Alle Titel des ehemaligen deutschen Meisters und Europapokalsiegers wurden in Grün und Weiß errungen. Bereits am Montagabend ist ein Treffen der Verantwortlichen mit Vertretern der Fan-Clubs anberaumt.