Die Stadt investiert 280 000 Euro für die Sicherheit des Altenheims – mehr als zunächst gedacht. In den Fluren und Rettungswegen werden neue Leitungen verlegt.

Bernhausen - Kaum eine Sitzung des Technisches Ausschusses vergeht derzeit, ohne dass über den Brandschutz in einem öffentlichen Gebäude in Filderstadt gesprochen wird. Jüngstes Beispiel: das Haus am Fleinsbach in Bernhausen. Das neben der Filharmonie gelegene Seniorenheim hat 85 Betreuungsplätze.

 

Rund 280 000 Euro kostet die Ertüchtigung des baulichen Brandschutzes in der Anlage. „Wir verkabeln die Brandmeldeanlage in den Fluren“, teilte Klaus Heim, der Leiter der Hochbauabteilung, vergangene Woche den Stadträten mit. Das Vorhaben, zu dem auch die Schaffung eines neuen Raumes für die Brandmeldezentrale gehört, ist um knapp 100 000 Euro teurer als bisher angenommen.

Neue Lampen in den Fluren

Gutachter fordern die Erneuerung der Brandmeldeanlage in den Fluren und Rettungswegen des Pflegeheims. Zunächst war man beim Hochbauamt davon ausgegangen, dass eine funkgesteuerte Lösung möglich ist. Diese lässt sich allerdings technisch nicht realisieren. Stattdessen müssen alle Brandmeldeeinrichtungen durch Kabel miteinander verbunden werden. Die Leitungen müssen durch eine Deckenabhängung abgeschottet werden.

Wie Heim erklärte, habe das Anbringen der Deckenabhängung zur Folge, dass die bestehende Beleuchtungsanlage inklusive der Notbeleuchtung in den Fluren demontiert werden müsse. Danach müsste die Beleuchtung eigentlich wieder auf die abgehängte Decke aufgebraucht werden. „Die Leuchten sind bereits 22 Jahre alt“, sagte Heim. Er empfahl deshalb eine andere Lösung, nämlich den Einbau neuer Lampen mit energiesparender LED-Technik. Sie schlagen mit 94 000 Euro zu Buche.

Laut Heim erhält die Stadt für den Einbau der neuen Lampen möglicherweise eine Förderung von 40 Prozent aus Mitteln des Bundesumweltministeriums. Der Antrag ist gestellt, über ihn ist allerdings noch nicht entschieden. Fest steht: Der Träger des Hauses, das Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg, hat eine Beteiligung in Höhe von 15 Prozent der Anschaffungskosten für die Beleuchtung zugesichert.

„Das ist ein bisschen wenig – dafür, dass das Wohlfahrtswerk die Energieeinsparung hat“, befand Grüne/FFL-Stadträtin Monika Riegraf. Darauf antwortete Heim, dass der Träger lediglich verpflichtet sei, für die Unterhaltung des Gebäudes zu zahlen, aber nicht für Investitionen. „15 Prozent ist ein Angebot, dass wir annehmen sollten“, sagte der Abteilungsleiter.

Gesamtbudget für Brandschutz wird nicht gesprengt

Riegraf hakte auch wegen des Gutachtens nach. „Wir haben ein Zweitgutachten beauftragt, weil das Erstgutachten zu teuer war“, fasste sie die Vorgeschichte zusammen. Nun habe man das zweite Gutachten genommen und festgestellt, dass es auch teurer wird, merkte Riegraf kritisch an. Heims Antwort darauf: „Im ersten Gutachten stand eine siebenstellige Zahl drin, jetzt sind wir in einem niedrigen sechsstelligen Bereich.“

Würde man heute neu bauen, so Heim, dann müsste eine Brandmeldeanlage installiert werden, die auch die Zimmer überwache. Im Haus am Fleinsbach sei das „zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht erforderlich“. Eine spätere Nachrüstung sei aber ohne erhebliche Baukosten möglich.

Der gelernte Architekt setzte die Stadträte außerdem darüber in Kenntnis, dass das Gesamtbudget von rund zwölf Millionen Euro für den Brandschutz in städtischen Gebäuden durch die Umrüstungen im Haus am Fleinsbach nicht überschritten werde. Einstimmig sprach sich der Ausschuss für die Umsetzung der Brandschutzkonzeption aus. Im Sommer sollen die Arbeiten ausgeführt werden.