Das Haus der Familie und das Beratungszentrum Bad Cannstatt schaffen ein Angebot für getrennt lebende Väter. Es soll Männern die Möglichkeit geben, sich mit anderen Vätern auszutauschen, die sich in der gleichen oder einer ähnlichen Lebenssituation befinden.

Bad Cannstatt - Wenn eine Ehe nicht mehr funktioniert und eine Familie zerbricht, ist das für alle Beteiligten eine schwierige Situation. Doch während es für Frauen laut Sabine Antesz vom Haus der Familie „generell mehr Angebote gibt“, wissen Väter oft nicht, an wen sie sich wenden sollen. Das will das Haus der Familie nun gemeinsam mit dem Beratungszentrum Bad Cannstatt ändern. Die beiden Einrichtungen schaffen ein spezielles Angebot für getrennt lebende Väter.

 

Zwei männliche Gruppenleiter

Sobald sich eine Gruppe von vier bis acht Männern zusammengefunden hat, soll es los gehen, an jedem dritten Donnerstag im Monat, jeweils von 18 bis 20 Uhr im Haus der Familie, Elwertstraße 4. Das Angebot ist kostenlos, Interessierte können jederzeit einsteigen.

Die Kursleitung übernimmt Eve Asomah, Mitarbeiter im Beratungszentrum Bad Cannstatt, zusammen mit Dominique Jend vom Landesprogramm „Stärke“, aus dessen Mitteln die Trennungsvätergruppe auch finanziert wird. Man habe sich bewusst für zwei männliche Gruppenleiter entschieden, erklären die Organisatoren.

Das Angebot soll Vätern die Möglichkeit geben, sich mit anderen Männern auszutauschen, die sich in der gleichen oder einer ähnlichen Lebenssituation befinden. „Das Problem wird dadurch oft kleiner“, sagt Sabine Antesz. Inhaltlich soll es um rechtliche Themen gehen, um gesellschaftliche Rollenbilder, aber auch darum, wie Kinder die Trennung der Eltern erleben, erklärt der Sozialpädagoge Eve Asomah. Wie können die Betroffenen die Umgangszeiten sinnvoll organisieren, wie gelingt es den Eltern, auch nach der Trennung noch gut miteinander zu kommunizieren oder wie geht man zum Beispiel mit Geburtstagen oder anderen Familienfesten um. Je nach den Bedürfnissen der Teilnehmer könne auf spezielle Anliegen eingegangen werden, so der Gruppenleiter.

Vätern fehlt der richtige Ansprechpartner

Männer und Frauen haben bei einer Trennung mit unterschiedlichen Problemen zu kämpfen. Bei einem Großteil der Familien sei es nach wie vor so, dass die Kinder bei der Mutter blieben, sagt Sabine Antesz. Durch die Besuchsregelung würden sich die Väter oft hilflos und ausgeliefert fühlen. Ihnen fehle in einem solchen Fall häufig der richtige Ansprechpartner. Das wollen das Haus der Familie und das Beratungszentrum Bad Cannstatt nun ändern.

Kontakt
: Interessierte können sich beim Haus der Familie melden, entweder telefonisch unter der Nummer 220 70 90 oder per E-Mail an info@hdf-stuttgart.de.